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Primaries in South Carolina: Nikki Haley will Donald Trump besiegen


US-Wahlkampfkrimi
Kann diese Frau Donald Trump besiegen?

MeinungVon Florian Harms

23.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Nikki Haley will unbedingt in ihrem Heimatstaat siegen.Vergrößern des Bildes
Nikki Haley will unbedingt in ihrem Heimatstaat siegen. (Quelle: Andrew Harnik/AP/dpa)

Liebe Leserin, lieber Leser,

South Carolina gilt als erzkonservativ. In dem amerikanischen Bundesstaat zwischen dem Atlantik und dem Appalachen-Gebirge legt man Wert auf Arbeit, Religion und eine gute Nachbarschaft. Bei den letzten elf Präsidentschaftswahlen hat hier immer der Kandidat der Republikaner gewonnen; meistens mit deutlichem Vorsprung. Sechs Jahre lang war Nikki Haley hier Gouverneurin, bevor sie 2017 als US-Botschafterin zu den Vereinten Nationen wechselte. Sie stammt aus dem Örtchen Bamberg, benannt nach einem bayerischen Auswanderer. Hart arbeiten, Gott und die Familie ehren: Das sind Werte, die auch Frau Haley hochhält. Ihre Familie ist aus Indien in die USA eingewandert. Im Zweifel lieber arm, aber ehrlich – so sehen das viele in South Carolina.

Umso bemerkenswerter, dass in den Umfragen vor den Primaries an diesem Samstag nicht die Lokalmatadorin vorn liegt. Ihr Heimvorteil scheint Haley nicht zu nutzen. Stattdessen hat Donald Trump beste Chancen, mit großem Vorsprung die Vorwahl der Republikanischen Partei zu gewinnen. Siegt er dann auch noch am Dienstag in Michigan und geht mit dem Rückenwind in den Super Tuesday am 5. März, dürfte ihm die Präsidentschaftskandidatur nicht mehr zu nehmen sein.

Schon jetzt gebärdet sich Trump als Gewinner, als Superstar, als Heiland gar. In einem Video ließ er sich als Gottgesandten inszenieren – eigentlich ein Akt der Gotteslästerung für jeden strenggläubigen Christen. Doch statt sich pikiert abzuwenden, laufen ihm die Wähler in den konservativen Bundesstaaten in Scharen zu. Obwohl er steinreich ist und trotz seines in mehreren Prozessen dokumentierten kriminellen Verhaltens sehen viele in Trump einen von ihnen: jemanden, der den Augiasstall Washington mal richtig ausmistet und den Chinesen mit ihren unfairen Handelspraktiken zeigt, was eine Harke ist.

Der Blick ins Ausland spielt eine größere Rolle als in früheren amerikanischen Wahlkämpfen. Im Kongress blockieren die Republikaner auf Geheiß Trumps das nächste Waffenpaket für die Ukraine. Präsident Joe Biden, der sein Amt verteidigen will, beschwört nahezu täglich die Bedeutung der amerikanischen Militärhilfe für das bedrängte Land: Fällt die Ukraine, könnte Putin weitere Staaten attackieren; die regelbasierte internationale Ordnung steht auf dem Spiel. Trumps Anhänger wiederum verunglimpfen Haley als Kriegstreiberin, weil sie für die Ukraine-Hilfen trommelt.

China, Ukraine und auch der Umgang mit Verbündeten wie Deutschland: Außenpolitische Herausforderungen haben bedeutenden Einfluss auf die Wahlentscheidung in den USA. Umgekehrt wird nicht nur der Wahlausgang, sondern auch die Härte des Wahlkampfs Folgen für die deutsche Sicherheitslage haben. Bleibt Trump im Aufwind und bestimmt weiterhin die politische Agenda, wird es für die Bundesregierung in Berlin immer schwieriger, die Ukraine zu unterstützen und den Widerstand gegen Putins imperialistisches Regime aufrechtzuerhalten.

Deshalb ist es wichtig, genau hinzuschauen, welche außenpolitischen Weichenstellungen der amerikanische Wahlkampf mit sich bringt. Dafür habe ich zwei Experten eingeladen, die diesen "wichtigsten Wahlkampf des Jahrhunderts" täglich beobachten: Irene Braam, Direktorin der Bertelsmann Foundation in Washington, und unseren USA-Korrespondenten Bastian Brauns. Was die beiden in unserem Podcast "Das Amerika-Update" erzählen, sollten Sie hören: hier.

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Über den Ausgang der Vorwahl in South Carolina an diesem Wochenende wird Ihnen dann Bastian auf t-online berichten.

Herzliche Grüße

Ihr
Florian Harms
Chefredakteur t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de

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