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Ukraine-Krieg: Botschaft in Kontakt mit deutschem Kriegsgefangenen


Er kämpfte für Russland
Lebenszeichen von deutschem Kriegsgefangenen in der Ukraine

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

07.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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In ukrainischer Gefangenschaft: Alexander F. auf einem Foto, das während der Eroberung von Mariupol durch russische und prorussische Gruppen entstand.Vergrößern des Bildes
In ukrainischer Gefangenschaft: Alexander F. auf einem Foto, das während der Eroberung von Mariupol durch russische und prorussische Gruppen entstand. (Quelle: IMAGO/Mihail Andronik)

Alexander F. reiste aus Frankfurt in den Donbass, um für Russland zu kämpfen. Die Ukraine hatte ihn gefangen genommen – jetzt gibt es ein Lebenszeichen.

Die deutsche Botschaft in der Ukraine hat nach Tagen Kontakt zu einem Deutschen, der in der Ukraine gefangen genommen worden ist. Der in der heutigen Ukraine geborene Alexander F. hat deutsche Wurzeln und 17 Jahre in Deutschland gelebt, bevor er spätestens 2015 zum Kämpfen in den Donbass gereist war. Dort hatte er sich den Milizen der selbsternannten "Volksrepublik" angeschlossen.

t-online hatte den Fall öffentlich gemacht und den Werdegang des Mannes recherchiert. Die Gefangennahme war durch ein Video vom 17. Oktober bekannt geworden, das das Center for Strategic Communications der Ukraine vor Kurzem verbreitet hatte. Darin war der Mann beim Kämpfen zu sehen, nach der Festnahme wurde er mit Kopfverband und blauem Auge gezeigt.

Das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft hatten zunächst keine Informationen und keinen Kontakt zu dem deutschen Staatsbürger, der sich ein früheres Gütesiegel für Qualitätsprodukte der UdSSR auf die Schulter hat tätowieren lassen. Unter den ständigen Stromausfällen durch den russischen Beschuss ist ein reguläres Arbeiten und ein Austausch mit ukrainischen Stellen deutlich erschwert, hieß es aus Diplomatenkreisen.

Am Montag meldete eine Sprecherin dann: Es gibt nun Kontakt! "Die Botschaft Kiew betreut den Betroffenen konsularisch." Über die Umstände seiner Gefangenschaft und seinen Zustand macht das Auswärtige Amt keine Angaben und bittet um Verständnis, "dass wir uns grundsätzlich nicht im Detail zu Einzelfällen äußern".

Konsularische Betreuung bedeutet, dass die Auslandsvertretung sich erkundigt, welche Gründe für eine Verhaftung vorliegen, ob die Behandlung korrekt ist, ob Verpflegung und gesundheitliche Betreuung ausreichend sind und wie die Haftbedingungen sind. Auf Wunsch des oder der Inhaftierten informiert sie außerdem die Angehörigen. Bei Doppelstaatlern verweigern manche Länder die konsularische Betreuung.

Alexander F. hat Familie in Frankfurt, die zumindest bis zum Wochenende noch keine Nachricht von ihm erhalten hatte. Die ukrainische Botschaft in Deutschland hatte auf Anfrage von t-online keine Angaben zu seinem Verbleib machen können, das ukrainische Militär hatte auf Fragen nicht geantwortet. Die Botschaft verwies ebenfalls auf gestörte Strom- und Kommunikationsverbindungen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mitteilung des Auswärtigen Amtes
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