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Ukraine attackiert Russland: An diesen Orte gibt es Angriffe aus der Luft


Attacken aus der Luft
An diesen Orten greift die Ukraine Russland an

Von t-online, cli

Aktualisiert am 27.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Der russische Militärflughafen Engels-2 (Archivbild): Hier sollen auch die "White Swan"-Modelle stationiert sein.Vergrößern des BildesDer russische Militärflughafen Engels-2 (Archivbild): Er war Ziel einer offenbar ukrainischen Attacke.
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Im russischen Angriffskrieg zeigt sich: Die Ukraine setzt sich nicht nur innerhalb eigener Landesgrenzen zur Wehr, sondern teilweise auch auf russischem Territorium.

Seit dem Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 bombardiert die russische Armee ukrainische Städte und Dörfer, teils im ganzen Land. Etliche Orte sind großflächig zerstört und die Kämpfe dauern besonders im Osten des Landes an. Doch es zeigt sich: Während sich die Ukraine im eigenen Land zur Wehr setzt, greift sie auch Ziele auf russischem Territorium an.

Meist geht es dabei um Angriffe auf Versorgungsstandorte, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ), die entsprechende Attacken zusammengetragen hat. Lager für Munition und Treibstoff seien dabei besonders im Visier, heißt es in dem Bericht.

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Die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation "Armed Conflict Location & Event Data Project" (ACLED), die die "FAZ" zitiert, hat seit dem 21. April 2022 insgesamt 602 "Ereignisse" festgestellt – die meisten von ihnen, 440 – sind Explosionen. Überwiegend fanden sie in direkter Grenzregion zur Ukraine statt, vor allem in den Regionen Brjansk, Kursk und Belgorod, und nur vereinzelt weiter im Landesinneren.

Ein paar Beispiele des Projekts ACLED:

  • "29. März 2023: Eine nicht identifizierte Drohne greift eine Gazenergoset-Tankstelle in Belgorod an und beschädigt eine Gasleitung."
  • "Am 15. März 2023 meldete der Gouverneur der Region Belgorod, dass ukrainische Streitkräfte Artilleriegeschosse auf Krasnyi abgefeuert haben. Keine Verletzten."
  • "Am 12. August 2022 meldete der Gouverneur der Region Kursk, dass ukrainische Streitkräfte Sverdlikovo beschossen haben. Die russischen Streitkräfte feuerten mit Artillerie auf die ukrainischen Stellungen zurück. Keine Todesopfer."

Für den 8. Oktober listet ACLED etwa auch die massive Explosion an der Brücke zur Krim nahe Kertsch auf. Dort war unter anderem ein Transporter explodiert. Die Brücke ist für Russland von großer Bedeutung, da darüber die Versorgung der Halbinsel organisiert wird.

Nicht alle der verzeichneten "Ereignisse" lassen sich auf die Ukraine zurückführen. ACLED führt auch innerrussische Polizeiaktionen auf, wie die Verhaftung von Menschen wegen Antikriegsdemonstrationen oder armeekritischer YouTube-Videos.

Oft Drohnen im Einsatz

Bei den mutmaßlich ukrainischen Angriffen im russischen Grenzgebiet kommen häufig unbemannte Drohnen zum Einsatz. Ende Dezember etwa steuerte offenbar eine Drohne in den Luftwaffenstützpunkt Engels im Gebiet Saratow und zerstörte dortige Infrastruktur, wie Sie hier lesen. Der Angriff erfolgte Hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, mehrere Menschen starben. Wohl um russische Langstreckenflugzeuge außer Gefecht zu setzen, attackierte die Ukraine mutmaßlich zudem in Djagiljewo nahe Rjasan einen Stützpunkt.

Bei den wahrscheinlich ukrainischen Angriffen sind der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge im Gebiet von Belgorod dreißig Menschen getötet worden. Auch soll Anfang März ein auf ukrainischer Seite kämpfendes "Russisches Freiwilligencorps" in der Region Brjansk zum Einsatz gekommen sein. Details bleiben dabei oft unklar, die russische Seite verschleiert Ereignisse mitunter, wohl um sich nicht allzu angreifbar zu machen.

In Russland wappnet man sich inzwischen gegen solche Angriffe, nahe Moskau wurden Drohnenabfangsysteme errichtet, auch in der russischen Hauptstadt wurde Gerät zur Flugabwehr gesichtet. Die Ukraine äußert sich nicht konkret zu diesen Angriffen, vermutet wird, dass sie internationale Verbündete nicht verschrecken will.

Boris Pistorius reagierte

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte sich dazu bereits in der Vergangenheit geäußert. Es sei selbstverständlich, dass in einer solchen militärischen Auseinandersetzung auch der Angegriffene ins gegnerische Territorium vorgehe, etwa um Nachschubwege zu unterbinden, sagte er in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner. "Das ist das Normalste der Welt".

"So lange keine Städte, keine Zivilisten, keine zivilen Bereiche attackiert werden, wird man das notgedrungen akzeptieren müssen", so der Verteidigungsminister.

Verwendete Quellen
  • faz.net: "Wo Russland angreifbar ist" (kostenpflichtig)
  • acleddata.com: "ACLED Dashboard – Russia" (englisch)
  • acleddata.com: "ACLED Dashboard – Ukraine" (englisch)
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