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Nach Angriff auf Belgorod: Milizen wieder in der Ukraine


Wieder in der Ukraine
Milizen nach Angriff auf Belgorod: "Die Operation dauert an"

Von afp
24.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Denis Kapustin (mitte, in schwarz): Die Milizen, die die russische Region Belgorod angegriffen haben sollen, haben in der Ukraine eine Pressekonferenz gegeben.Vergrößern des BildesDenis Kapustin (mitte, in schwarz): Die Milizen, die die russische Region Belgorod angegriffen haben sollen, haben in der Ukraine eine Pressekonferenz gegeben. (Quelle: Screenshot/Telegram-Kanal russvolcorps)
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Die Milizen, die am Montag nach Russland eingedrungen sind, haben sich wieder in die Ukraine zurückgezogen. Offenbar wollen sie aber weitermachen.

Zwei Tage nach dem Angriff auf die russische Region Belgorod von der Ukraine aus haben die sich zur Tat bekennenden Milizen ihre Mission als "Erfolg" gepriesen. "Jede Überquerung der russischen Staatsgrenze und erfolgreiche Rückkehr kann man definitiv als Erfolg bezeichnen", sagte Denis Kapustin, Anführer des "Russischen Freiwilligenkorps", am Mittwoch im Norden der Ukraine vor Journalisten. In der Nacht zuvor war Belgorod von Drohnenangriffen getroffen worden, 13 Menschen wurden nach Angaben der Regionalbehörden verletzt.

Die russische Grenzregion war seit Montag Schauplatz von Gefechten zwischen aus der Ukraine eingedrungenen Kämpfern und der russischen Armee. Bei dem Angriff handelte es sich um den schwerwiegendsten Vorfall dieser Art auf russischem Staatsgebiet seit Beginn der Ukraine-Offensive im Februar 2022. Zu dem Angriff hatten sich zwei russische, gegen Präsident Wladimir Putin gerichtete Gruppen bekannt – die Miliz "Freiheit für Russland" und das "Russische Freiwilligenkorps". Mehr über die Milizen, die in Russland eingedrungen sind, und ihre Anführer lesen Sie hier.

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"Die Operation dauert an", sagte Kapustin bei dem Treffen der beiden Gruppen mit Journalisten am Mittwoch. Etwa 30 Kämpfer in Tarnkleidung flankierten den in Russland geborenen Kapustin, der seinen Wohnsitz lange in Deutschland hatte. Der Gründer der rechtsextremistischen Kampfsportmarke "White Rex" ist eine bekannte Figur in der Hooligan- und rechtsextremen Szene. Die Milizen verbrachten nach eigenen Angaben fast 24 Stunden in Russland und kamen am frühen Mittwochmorgen zurück.

Vize-Anführer Caesar: Einsatz zwar "großartig"

"Jede Operation, die auf dem Territorium Russlands stattfindet, zwingt die Militärführung dazu, eine große Anzahl von Kräften zu genau dem Quadranten zu verlegen, und damit einige Teile der Front, Teile der Grenze freizulegen", sagte Kapustin. Der sich als Caesar bezeichnende Vize-Anführer der Gruppe "Freiheit für Russland" nannte den Einsatz "großartig".

Verteidigungsminister Schoigu bekräftigte am Mittwoch Angaben vom Vortag, wonach das Militär nach dem Angriff "mehr als 70 ukrainische Terroristen" getötet habe. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Schoigu erklärte dem Verteidigungsministerium zufolge vor Offizieren, Russland werde weiterhin "schnell und extrem hart auf solche Aktionen ukrainischer Kämpfer" reagieren.

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Milizen weisen Berichte über Verluste zurück

Die Milizen hingegen wiesen die russischen Angaben über die Verluste zurück. Kapustin gab an, dass zwei seiner Kämpfer leicht verletzt worden seien. Die Reaktion aus Moskau zeige, dass "Russlands militärische und politische Führung absolut nicht bereit ist für solche Dinge", sagte Kapustin.

Moskau beschuldigt Kiew, den Überfall geplant zu haben, um von der angeblichen Niederlage im ostukrainischen Bachmut abzulenken. Die Ukraine weist jede Verantwortung zurück, Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hatte am Dienstag von einer "innerrussischen Krise" gesprochen.

Kapustin gab an, die Ukraine habe sie "ermutigt", ihnen aber keinerlei Waffen, Ausrüstung oder Anweisungen für das Eindringen geliefert. Die "New York Times" hatte Fahrzeuge auf von den russischen Behörden veröffentlichten Bildern als amerikanische Militärfahrzeuge identifiziert.

Prigoschin kritisiert erneut Militärführung

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte am Mittwoch erneut, Moskau sei durch das Geschehen in Belgorod nicht beunruhigt. Soldaten, Grenzschützer und "zuständige Dienste" machten ihre Arbeit, erklärte Peskow vor Journalisten.

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner erklärte hingegen, dass die russische Grenze zur Ukraine nicht ausreichend geschützt sei. "Sabotage-Gruppen durchqueren die Region Belgorod in aller Ruhe", sagte Jewgeni Prigoschin in einem Video-Interview. Prigoschin befindet sich in einem offenen Konflikt mit der russischen Militärführung. Seine Kämpfer führten die Gefechte um Bachmut an. Lesen Sie hier mehr über die jüngsten verbalen Angriffe Prigoschins gegen den russischen Verteidigungsminister Schoigu.

Die Gefechte auf eigenem Staatsgebiet werden als Rückschlag für Russland gewertet, dessen Armee derzeit in der Ukraine kaum mehr voranzukommen scheint – während die Ukraine sich Angaben aus Kiew zufolge auf eine Offensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete vorbereitet.

Auch in der Nacht zu Mittwoch blieb es in Belgorod unruhig. Es habe "zahlreiche" Drohnenangriffe gegeben, erklärte Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Online-Dienst Telegram. Die Luftabwehr habe "einen Großteil" abgewehrt, dennoch hätten die Angriffe Schäden an Fahrzeugen, Häusern und öffentlicher Infrastruktur verursacht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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