Ukraine-Krieg: Diese Tabakkonzerne handeln weiterhin mit Russland

Die Ukraine listet regelmäßig Unternehmen auf, die trotz des russischen Angriffskrieges weiter in Russland aktiv sind. Nun kommen zwei große Tabakkonzerne hinzu.

Die ukrainische "Nationale Agentur für Korruptionsprävention" hat die weltweit führenden Tabakunternehmen Japan Tobacco International (JTI) und Philip Morris International in ihre Liste der internationalen "Kriegssponsoren" aufgenommen. Das ukrainische Onlinemedium "The Kyiv Independent" hatte am Freitag zuerst von der Indexierung der Konzerne berichtet.

Der Vorwurf der ukrainischen Agentur: Die beiden Tabakunternehmen würden weiterhin in Russland tätig sein und damit die russische Wirtschaft unterstützen.

Besonders JTI soll laut "The Kyiv Independent" mit fast 35 Prozent Marktführer auf dem russischen Tabakmarkt sein. Das Unternehmen vertreibt Marken wie Winston, LD oder Camel. Laut Angaben von JTI machten die Steuerzahlungen des Konzerns im Jahr 2020 1,4 Prozent des russischen Bundeshaushalts aus. Zwar behauptete das Unternehmen, dass es Investitionen und Marketingaktivitäten in Russland eingestellt habe, aber laut der Nationalen Korruptionspräventionsbehörde der Ukraine würde die JT Group weiterhin Produkte in Russland herstellen oder vertreiben.

Auch zweiter Tabakkonzern wollte nach eigenen Angaben verkaufen

Auch Philip Morris International ist demnach mit einem Marktanteil von über 30 Prozent ein großer Spieler auf dem russischen Zigarettenmarkt. Der Konzern gehört ebenfalls zu den größten Steuerzahlern in Russland – Geld, mit dem auch der Angriffskrieg gegen die Ukraine finanziert wird.

Philip Morris International stellt Produkte der Marken Marlboro, Parliament, Bond, Chesterfield, L&M, Next und Heets her. Laut "The Kyiv Independent" ist der Nettogewinn des Unternehmens in Russland nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine – im Vergleich zum Jahr 2021 – um 45 Prozent gestiegen.

Auch dieser Tabakkonzern hatte eigentlich zu Kriegsbeginn die Absicht, sein Russlandgeschäft zu verkaufen. Aber laut Darstellung von Philip Morris seien diese Versuche erfolglos geblieben. Somit gehöre das Unternehmen noch immer zu den großen Steuerzahlern in Russland, kritisiert die Ukraine.