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Ukraine-Krieg: Ex-Bürgermeister zieht wohl an die Front statt ins Gefängnis


Kreml-Deal für Häftlinge
Ex-Bürgermeister muss wohl in den Krieg statt ins Gefängnis

Von reuters, dpa, mam

14.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Russische Soldaten: Die Armee wird immer größer.Vergrößern des BildesRussische Soldaten (Archivbild): Der Kreml begnadigt Straftäter, wenn sie eine Zeit lang in den Krieg gegen die Ukraine ziehen. (Quelle: IMAGO/Andrei Rubtsov)
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Der ehemalige Bürgermeister der russischen Stadt Wladiwostok müsste eine Gefängnisstrafe antreten. Er entschied sich aber wohl für den Fronteinsatz.

Ein wegen Korruption verurteilter Ex-Bürgermeister der ostrussischen Großstadt Wladiwostok geht einem Zeitungsbericht zufolge statt ins Gefängnis an die Front in der Ukraine. Oleg Gumenjuk war im vergangenen Jahr zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden, weil er Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet mehr als 390.000 Euro angenommen haben soll. Er war ab 2018 Bürgermeister der Hafenstadt in Russlands fernem Osten und trat 2021 nach massiver Kritik an seiner Amtsführung zurück.

Wie die Zeitung "Kommersant" am Sonntag unter Berufung auf Gumenjuks Anwalt berichtete, meldete sich der ehemalige Politiker inzwischen zum Dienst an der Front. Gumenjuk habe seine Einberufungsorder für den 22. Dezember bekommen, sagte sein Anwalt Andrej Kitaew der Zeitung zufolge. Kitaew war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Russland bietet Häftlingen Begnadigung an, wenn sie sich für den Frontdienst in der Ukraine melden. Zehntausende Gefangene haben davon Gebrauch gemacht. Diese Form der Rekrutierung für den Krieg gegen die Ukraine geht ursprünglich auf die russische Söldner-Gruppe Wagner zurück. Der Kreml hatte die Praxis jedoch im vergangenen Juni offiziell legalisiert.

Begnadigte Mörder morden teils erneut

Wie viele Straftäter sich im Krieg befinden oder schon aus dem Krieg zurückgekehrt sind, darüber schweigt Moskau offiziell. Die Nichtregierungsorganisation "Rus Sidjaschtschaja" ("Russland hinter Gittern") sprach jedoch bereits vor knapp einem Jahr von rund 50.000 Rekruten, die in Gefängnissen angeworben worden seien. Von ihnen seien aber schon damals nur noch 10.000 im Einsatz gewesen, der Rest sei getötet, verletzt, verschollen oder in ukrainische Gefangenschaft geraten. Verlässliche, aktuelle Zahlen gibt es nicht.

Wie gravierend die Folgen aus dem Krieg heimkehrender Verbrecher für die russische Gesellschaft langfristig sein werden, darüber kann laut Experten bislang nur gemutmaßt werden. Schon jetzt gibt es jedoch Fälle, in denen durch den Kriegseinsatz begnadigte Mörder erneut gemordet haben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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