Cassini-Sonde Wasser auf Saturn-Mond entdeckt
Unsere Erde
"Der Mars behandelt dich nicht sehr gut"
Vor dem ManΓΆver war die Stimmung im Kontrollzentrum angespannt. Knapp drei Dutzend Sonden sind seit 1960 von der Erde zum Nachbarplaneten aufgebrochen, aber zwei von drei Expeditionen scheiterten entweder schon beim Start oder kurz vor dem Ziel. "Der Mars ist unberechenbar (...) Der Mars behandelt dich nicht sehr gut", sagt Graf. Allein die Nasa hat in den vergangenen 15 Jahren zwei ihrer vier Mars-Expeditionen verloren.
Sechs Minuten Funkloch
Der kritische Punkt dieser Mission lag in einem sechsminΓΌtigen Funkloch. 27 Minuten dauerte das FlugmanΓΆver, aber nur wΓ€hrend der ersten 21 Minuten bestand Kontakt zwischen dem Kontrollzentrum in Pasadena und der Sonde im All. Dann verschwand sie fΓΌr rund 30 Minuten hinter der RΓΌckseite des Nachbarplaneten, und jede Verbindung riss ab. In diesen kritischen Minuten, ohne jede Chance, von der Erde aus einzugreifen, entschied sich, ob die Sonde von der Anziehung des Mars eingefangen wird oder auf Nimmerwiedersehen weiter hinaus in unser Sonnensystem schieΓt.
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Sieben Monate bis zur endgΓΌltigen Flugbahn
VerlΓ€uft alles nach Plan, dauert es noch weitere sieben Monate, bis die Erkundungssonde auf ihrer endgΓΌltigen Umlaufbahn in rund 300 Kilometern ΓΌber der Mars-OberflΓ€che Position bezogen hat. Die aktuelle Flugbahn ist stark elliptisch: Mal nΓ€hert sich der Orbiter bis auf 400 Kilometer dem roten Planten an, um dann wieder 44.000 Kilometer weit hinauszuschieΓen. Mit Hunderten von FlugmanΓΆvern, bei denen fΓΌr kurze Zeit die Triebwerke gezΓΌndet werden, bringen die Nasa-Mitarbeiter schlieΓlich die Sonde auf eine nahezu kreisrunde Umlaufbahn.
Sonde soll alles in den Schatten stellen
Zwei Nasa-Sonden und der europΓ€ische Mars-Express kreisen bereits um unseren kleineren Nachbarn. AuΓerdem zuckeln die beiden Rover Spirit und Opportunity ΓΌber den Boden des Planeten. Die neue Nasa-Sonde ist nach den Worten Grafs der technisch beste RaumflugkΓΆrper, der je zu einem anderen Planeten geschickt wurde. An Bord sind sechs wissenschaftliche Instrumente, darunter eine neue, besonders hoch auflΓΆsende Kamera. Mit diesem Super-Auge kΓΆnnen die Wissenschaftler aus 300 Kilometern HΓΆhe selbst Gesteinsbrocken von der GrΓΆΓe eines Schreibtisches deutlich erkennen.
Auf der Suche nach LandeplΓ€tzen
Die Nasa will nach den Worten von Forschungsleiter Richard Zurek klΓ€ren, wann und wohin die einst groΓen Wasserreservoirs des Planeten verschwunden sind und wie es zu dem Klimawechsel kam. Dank der Technik seien jetzt auf dem Mars Dinge zu erkennen, die noch nie zuvor zu sehen waren, sagte er. Umgerechnet 600 Millionen Euro kostet die Expedition zum Nachbarplaneten, der der Erde am Γ€hnlichsten ist und in zwei Jahrzehnten von sechs Nasa-Astronauten besucht werden soll.
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