Präsident Biden war eigentlich gemeint Eingeladen und bereut: Kommt Trump nach Limburg?

Eine politisch heikle Einladung sorgt in Limburg für Zündstoff. Kommt der amerikanische Präsident Donald Trump zum Margraten-Friedhof nach Limburg?
Eine Einladung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump zum US-Friedhof in Margraten hat Limburg in diplomatische Turbulenzen gebracht. Die Einladung hatten lokale Politiker bereits vor Trumps Wahlsieg angestoßen – ursprünglich galt sie Präsident Biden. Nun sorgt das Vorhaben für wachsende Kritik und Unsicherheit. Das teilte die Zeitung "De Limburger" am 13. April mit.
Der amerikanische Friedhof in Margraten, etwa eine Autostunde von Aachen entfernt, ist ein historisch bedeutsamer Ort: Mehr als 8.000 US-Soldaten sind dort bestattet. Zum 80. Jahrestag der Befreiung durch US-Truppen wollten der Limburger Gouverneur Emile Roemer sowie die Bürgermeister von Maastricht und Eijsden-Margraten ein Zeichen setzen. Ihr Schreiben an den amerikanischen Präsidenten war als Geste transatlantischer Freundschaft gedacht. Damals war allerdings noch Joe Biden im Amt.
Bereits 2005 hatte ein US-Präsident den Ort besucht: George W. Bush kam zum 60. Jahrestag der Befreiung. Auch damals wurde die Region zur Kulisse für diplomatische Symbolik.
Hatten die Limburger einen Wahlsieg Trumps einkalkuliert?
Doch mit dem Wahlsieg Trumps am 5. November 2024 wandelte sich die Lage für die niederländischen Politiker, die die Einladung ursprünglich ausgesprochen hatten. Trump wurde trotz Verurteilung in 34 Fällen erneut Präsident. Seither fällt er durch umstrittene Dekrete, Austritte aus internationalen Organisationen und aggressive Rhetorik auf. In Limburg regt sich inzwischen auch unter den Bürgern Widerstand: Eine Petition gegen den Besuch wurde bereits 2.500-mal unterzeichnet.
Die Diskussion hat inzwischen auch Den Haag erreicht: Premierminister Dick Schoof wurde gebeten, den Vorgang zu begleiten. Offiziell ist die Einladung bislang nicht zurückgezogen worden. Aber auch das Weiße Haus hat auf die Einladung bisher noch nicht reagiert.
Ist die Region überhaupt gewappnet für so einen Besuch?
Ein Besuch wäre für Limburg jedenfalls logistisch anspruchsvoll, meint der Politikwissenschaftler Thomas Conzelmann in der "Aachener Zeitung". Der NATO-Gipfel in Den Haag und das Festival Pinkpop belasteten die Region zu dieser Zeit ohnehin. Sicherheitsvorkehrungen für Trump wären aufwendig, zumal er auch bereits Ziel eines Attentats war. Gleichzeitig drohe diplomatischer Schaden: Eine Rücknahme der Einladung könne als Affront gegen die USA gewertet werden, warnt er.
Ob Trump die Einladung annimmt, ist unklar. Da die US-Botschaft bisher nicht reagiert hat, hofft Limburg, dass sich das Problem von selbst erledigt. Doch die Zeit drängt: Der Besuch wäre schon in rund zweieinhalb Monaten. Eine Entscheidung steht aus.
- limburger.nl: "Limburg zit in de maag met mogelijk bezoek Trump en schakelt premier Schoof in: ‘Uitnodiging intrekken zou zeker tot diplomatieke rel leiden’"
- english.rtvmaastricht.nl: "US president invited for a visit to Margareten"
- aachener-zeitung.de: "Provinz bereut Einladung: Limburg setzt sich mit möglichem Trump-Besuch auseinander"