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Berlin: Autovermietungen stellen Fluchtautos für Clan-Kriminelle – "systemrelevant"


Luxuskarossen für Kriminelle
Berliner Clans betreiben eigene Autovermietungen

Von dpa, yer

Aktualisiert am 13.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Luxus-Auto auf der Berliner Friedrichstraße (Symbolbild): Auch bei illegalen Autorennen sollen die Mietwagen laut LKA genutzt werden.Vergrößern des BildesLuxus-Auto auf der Berliner Friedrichstraße (Symbolbild): Auch bei illegalen Autorennen sollen die Mietwagen laut LKA genutzt werden. (Quelle: imago stock&people)
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Laut Ermittlern gibt es in Berlin Vermieter von Luxusautos, die vor allem Clan-Mitglieder versorgen. Die Fahrzeuge sollen etwa als Fluchtautos dienen.

Nach Einschätzungen des Berliner Landeskriminalamtes sollen etwa 40 Autovermietungen in der Hauptstadt dazu da sein, Menschen aus dem kriminellen Milieu mit luxuriösen Fahrzeugen zu versorgen. Das berichtet der RBB. Demnach würden die Autos dieser Vermietungen häufig für Straftaten genutzt, etwa als Fluchtfahrzeug oder als Kurierfahrzeuge wie zum Beispiel Kokstaxis.

Adham Charaby, Leiter des LKA-Zentrums für Analyse und Koordination zur Bekämpfung krimineller Strukturen, bezeichnete die Firmen dem RBB gegenüber als "systemrelevant". Sie seien "einzig und allein dazu gegründet worden, um das kriminelle Milieu mit Fahrzeugen zu versorgen". Auch bei illegalen Rennen würden die Luxusautos dieser Verleihfirmen auftauchen, wie Amtsanwalt Andreas Winkelmann in der RBB-Dokumentation über Autoraser und die Verleihfirmen sagte.

LKA: Vermietungen werden auch zur Geldwäsche genutzt

Das Geld für die Autos dieser Firmen soll nach Erkenntnissen des LKA ebenfalls aus kriminellen Geschäften stammen. Man könne, so der Kripo-Experte Charaby, von einem Kreislauf sprechen: "Inkriminierte Gelder werden in diese Firmen gesteckt, um Fahrzeuge anzumieten." Mit diesen Autos würden dann Gewinne erzielt, die wiederum den Kriminellen zur Verfügung stünden. Dabei gehe es auch um Geldwäsche.

Das LKA hält die tatsächlichen Eigentümer dieser Firmen für kriminelle Mitglieder der Großfamilien. "Wir haben festgestellt, dass es zahlreiche Firmen gibt, die wir der Clan-Kriminalität zuordnen. Die haben natürlich Strohleute eingesetzt, aber sie stecken dahinter und besitzen praktisch diese Firmen und lenken sie auch."

Clans sollen Strohmänner als Geschäftsführer einsetzen

Nach Erkenntnissen des RBB gehen die Hinterleute dieser Firmen dabei professionell vor. Um die Firmen legal erscheinen zu lassen und die Besitzverhältnisse zu verschleiern, werden Strohmänner, Schein-Adressen, falsche Steuernummern und wechselnde Firmennamen genutzt. Die Vermietung erfolgt über bekannte Internet-Plattformen, bezahlt wird in bar.

Der RBB fand einen 50-jährigen verarmten Mann in Polen, der als Strohmann und geschäftsführender Gesellschafter für eine Autovermietung in Neukölln eingesetzt wurde. Laut Handelsregister war er Geschäftsführer von sechs weiteren Firmen in Deutschland. Aus einem der notariell beglaubigten Gesellschaftsverträge gehe hervor, dass er weder deutsch spricht noch versteht. Er sagte, er sei mehrmals nach Deutschland gefahren worden und habe Verträge unterschrieben. Dafür soll er jeweils 25 Euro erhalten haben.

Verwendete Quellen
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