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Berlin: Flüchtlinge aus der Ukraine – "Situation größter Unsicherheit"


"Eine Situation größter Unsicherheit"
Flüchtlinge aus der Ukraine – das kommt auf Berlin zu

Von Jannik Läkamp

25.02.2022Lesedauer: 2 Min.
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Menschen aus der benachbarten Ukraine kommen am Bahnhof von Przemysl in Polen an: Russland hat am Donnerstag einen umfassenden Angriff auf die Ukraine gestartet und Städte und Stützpunkte mit Luftangriffen oder Granaten beschossen.Vergrößern des Bildes
Menschen aus der benachbarten Ukraine kommen am Bahnhof von Przemysl in Polen an: Russland hat am Donnerstag einen umfassenden Angriff auf die Ukraine gestartet und Städte und Stützpunkte mit Luftangriffen oder Granaten beschossen. (Quelle: Petr David Josek/dpa-bilder)

Der Krieg in der Ukraine geht mit unveränderter Härte weiter. Tausende Menschen haben deshalb ihre Heimat verlassen. Wie ist Berlin auf den zu erwartenden Flüchtlingsstrom vorbereitet?

Es wird nicht einfach werden, sobald die ersten Schutzsuchenden aus der Ukraine in Berlin eintreffen. "Die Unterkünfte sind zu 97 Prozent ausgelastet", erklärte ein Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) auf t-online Nachfrage. "In ganz Berlin gibt es nur 1.300 freie Plätze."

Dabei werden die ersten Geflüchteten bereits am Freitagabend in der Hauptstadt erwartet. "Noch ist zwar keiner da, aber ab heute gehts los", sagte der Sprecher. Weitere Kapazitäten in Flüchtlingsunterkünften sollen geschaffen werden. "In den nächsten zwei bis drei Wochen werden neue Unterkünfte eröffnet." Diese sollen eine Kapazität von 1.150 weiteren Betten haben.

Berlin: Große Unsicherheit über die Zahl der Flüchtlinge

Der Krisenstab der Sozialverwaltung laufe auf Hochtouren, um erste Objekte zu finden. Das sagte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) am Donnerstag dem rbb. Es finde die Akquise von weiteren Objekten statt. Doch es brauche auch gesundheitliche Versorgung, Lebensmittel, Kita- oder Schulplätze.

Was die Situation besonders verkompliziert: Wie viele Menschen tatsächlich auf der Flucht aus der Ukraine sind, ist schwer zu sagen. Schätzungen der UNHCR sprechen von etwa 100.000 Personen. "Das kann man aber unmöglich genau sagen", sagte Herbert Brücker, Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) im t-online Interview. "Es ist eine Situation größter Unsicherheit."

"Es wird Anfangsprobleme geben"

Doch auch der Migrationsforscher erwartet eine hohe Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine. "Krieg führt immer zu großer Migration. Man kann damit rechen, dass die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland stark steigt." Mit einer Flüchtlingswelle rechnet Brücker hingegen nicht. "So etwas passiert nicht über Nacht." Außerdem würden viele Menschen nur temporär fliehen. Ob und wann sie wieder in ihre Heimat zurückkehren, hängt davon ab, wie es in der Ukraine weitergeht, so der Migrationsexperte.

Im Übrigen geht Brücker davon aus, dass sich ukrainische Flüchtlinge in Berlin gut integrieren werden. "Sicher, es wird Anfangsprobleme geben. Viele sind ja überstürzt geflohen. Aber in ein paar Jahren werden sie gut integriert sein. Sie haben ein hohes Qualifikationsniveau und oftmals schon Kontakte vor Ort."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF)
  • Interview mit Herbert Brücker, Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)
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