Berlin Jüdische Gemeinde entsetzt über Angriffe auf offener Straße
Berlin (dpa) - Die Jüdische Gemeinde zu Berlin reagiert entsetzt auf die Angriffe auf eine Frau aus Israel und einen Mann mit Kippa diese Woche. "Ich kann mich gar nicht in die Person hineinversetzen, die solche Gewalttaten begeht", sagte der Gemeindevorsitzende Gideon Joffe am Freitag in Berlin.
Am Mittwoch hatte eine israelische Staatsbürgerin angezeigt, dass ihr ein Mann auf der Straße in Charlottenburg unvermittelt ins Gesicht geschlagen habe. Tags darauf meldete die Polizei, ein 24-jähriger Syrer habe einem Briten im Prenzlauer Berg die jüdische Kippa vom Kopf geschlagen und darauf herumgetreten. In beiden Fällen ermittelt der Staatsschutz.
Joffe sagte: "Wie viel Hass muss in einem Menschen stecken, der einer erwachsenen Frau aus dem nichts heraus mit der Faust ins Gesicht schlägt, dass sie sich die Nase bricht? Wie viel Hass muss in einem Menschen stecken, dass er einem friedlich durch die Gegend spazierenden Menschen eine Kippa vom Kopf schlägt und ihn dann noch weiterhin verbal attackiert? Das ist doch alles eigentlich für einen normal denkenden Menschen kaum nachvollziehbar."
Nach Joffes Worten handelte es sich in beiden Fällen um Touristen. Er fügte hinzu: "Es ist einfach beängstigend, aber auch da müssen wir gemeinsam Strategien entwickeln und die Kraft der Zivilgesellschaft stärken". Die Täter dürften nicht flüchten und untertauchen.