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Stockt der Countdown für den Nordsee-Raumfahrtbahnhof?


Bremen
Stockt der Countdown für den Nordsee-Raumfahrtbahnhof?

Von dpa
12.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Mit Unverständnis hat die Bremer CDU-Fraktion auf jüngste Äußerungen der neuen Luft- und Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung, Anna Christmann (Grüne), zu einem geplanten Weltraumbahnhof in der Nordsee reagiert. "Die Aussagen von Frau Christmann sind an Unwissenheit kaum zu überbieten", wetterte Christine Schnittker, CDU-Fraktionsvize in der Bürgerschaft. Sie sprach von einer "grünen Ideologie", die den deutschen Raumfahrt-Standort gefährde.

Anlass für derart klare Worte waren Äußerungen Christmanns, die Anfang der Woche in der "Augsburger Allgemeinen" die Pläne für einen deutschen Weltraumbahnhof für Mini-Raketen in Frage stellte und damit vom Kurs der Vorgängerregierung abwich. "Aus meiner Sicht ist nicht entscheidend, dass die Startplätze in Deutschland sind, es könnte auch ein anderes europäisches Land sein", sagte sie der Zeitung. "Es gibt Standorte wie Schweden und Norwegen, die hier attraktiv sind." Sie führte auch Umweltbedenken für das Projekt in der Nordsee an.

Schnittker betonte mit Blick auf die Pläne, dass es sich um eine mobile Startrampe handeln solle, die nicht dauerhaft im Meeresgrund verankert werde und viel weniger Infrastruktur und Logistik vor Ort benötige, weil sie etwa aus Bremerhaven passgenau versorgt werde. Vor allem der frühere Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sah die Pläne positiv.

Das Projekt wird vor allem von der "German Offshore Spaceport Alliance" (GOSA) als Betreiberkonsortium vorangetrieben, zu der Firmen wie das Raumfahrt- und Technologieunternehmen OHB gehören. Das Ziel ist ambitioniert: 2023 soll der ersten Start eines Microlaunchers - einer Mini-Rakete - aus der Nordsee erfolgen. Diese "Microlauncher" sollen Kleinstsatelliten ins All befördern.

Zunächst muss aber eine Machbarkeitsstudie abgewartet werden, die rechtliche und regulatorische Fragen einer Startplattform klären soll. Christmann hatte betont: "Die Nordsee ist eine Option, die im Raum steht, aber auch Probleme bei der Umweltverträglichkeit und Praktikabilität mit sich bringt."

Trotzdem interpretiert man die Äußerungen der neuen Koordinatorin bei GOSA nicht so negativ. Man sei sich einig darin, die Infrastruktur von Startplätzen europäisch zu denken, sagte die Sprecherin der Allianz, Sabine von der Recke. Es gebe zu wenig Startplätze in Europa.

Die offenen Fragen zum geplanten mobilen Startplatz in der Nordsee seien Thema der Machbarkeitsstudie. Die soll mittelbar vom Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium mitfinanziert werden. Der Antrag ist gestellt. Nach der Finanzierungsentscheidung soll die Studie sofort beginnen und möglichst Ende dieses Jahres fertig sein.

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