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Sachsen will Impftempo forcieren: Überlastungsstufe erreicht


Dresden
Sachsen will Impftempo forcieren: Überlastungsstufe erreicht

Von dpa
15.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Corona-ImpfungVergrößern des BildesEine Corona-Schutzimpfung wird durchgeführt. (Quelle: Gregor Fischer/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Corona-Lage in Sachsen gerät zunehmend außer Kontrolle. Mit einer Wocheninzidenz von 754,3 hatte der Freistaat am Montag mehr als doppelt so viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche als es im Bundesdurchschnitt (303,0) waren. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Ostergebirge lag unter allen deutschen Regionen mit einem Wert von 1303,1 an der Spitze, mit Bautzen (1197,3) und Meißen (1176,5) befanden sich zwei weitere Landkreise unter den fünf am meisten betroffenen Gebieten in Deutschland. Am Dienstag will das Kabinett in Dresden über neue Schritte beraten. In erster Linie dürfte es um Kontaktbeschränkungen gehen.

Am Montagnachmittag wurde wie erwartet die Überlastungsstufe in Krankenhäusern erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind inzwischen 1391 Betten auf Normalstationen mit Covid-19- Patienten belegt. Auf Intensivstationen liegen 330 Corona-Infizierte. Der Schwellenwert ist bei 1300 oder 420 Betten erreicht. Sollte das drei Tage in Folge so sein, folgen ab dem übernächsten Tag weitere Einschränkungen. Nach Lage der Dinge gelten sie ab Freitag. Dann dürfen sich Angehörige eines Haushaltes nur noch mit einer weiteren Person treffen. Geimpfte, Genesene oder Kinder bis 16 Jahre zählen nicht mit. Für weitere Bereiche gilt das 2G-Modell.

Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, sprach von einer besorgniserregenden Situation. Die Krankenhaus-Cluster Chemnitz und Dresden hätten bereits die Überlastungsstufe überschritten. Wenn man bundesweit schaue, gebe es wenig Möglichkeit zur Verlegung von Patienten - vielleicht noch in den Norden, wo die Inzidenzzahlen noch vergleichsweise niedrig seien, sagte er.

Angesichts einer drastischen Zunahme von Corona-Neuinfektionen soll das Tempo beim Impfen nun zunehmen. Der Freistaat bekomme 170.000 zusätzlich Dosen und werde das Personal in den mobilen Impfteams verstärken, sagte Köpping. Die bisherige Kapazität von 3000 Impfdosen pro Tag solle ab ab sofort verdoppelt und ab Dezember auf 9000 bis 10.000 Dosen erhöht werden. Damit steige die wöchentliche Menge bei den mobilen Teams von derzeit 18.000 auf 54.000 Dosen. Allerdings hat das Kabinett am Dienstag noch zuzustimmen. Laut Köpping kostet das zusätzlich 110 Millionen Euro, wovon der Bund die Hälfte trägt. Die Hausärzte sollen eine bessere Vergütung für das Impfen sowie einen Wochenendzuschlag erhalten.

Köpping räumte ein, dass es nach der Empfehlung für eine Booster-Impfung derzeit einen Ansturm auf die mobilen Teams gebe. Allerdings könne man nun den Schalter nicht sofort umlegen und müsse das erst organisieren. Noch im Sommer hätten die Impfzentren leer gestanden und auch die Hausärzte wenig Andrang verspürt. Man habe sogar Impfstoff vernichten müssen. Klaus Heckemann, Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung, rechnete die Verluste anhand von Zahlen aus seiner eigenen Praxis auf etwa 50.000 Impfdosen für alle am Impfen beteiligten Hausarztpraxen im Freistaat hoch.

Die früheren Impfzentren sollen in dieser Form nicht wiedereröffnet werden, allerdings will man Angebote an festen Standorten stärken, sagte Köpping. Heckemann kündigte an, dass in Sachsen künftig nur noch mRNA-Impfstoffe (Biontech, Moderna) verimpft werden. Es habe sich herausgestellt, dass der Impfschutz von Astrazeneca nach vier Monaten vorbei sei. Insgesamt würden derzeit 1832 Arztpraxen in Sachsen impfen. Er appellierte an seine Kollegen, das auch an diesem Mittwoch - der Buß- und Bettag ist in Sachsen ein Feiertag - zu tun. Impfwillige sollten jetzt aber nicht zum Arzt rennen, sondern sich einen Termin holen. Zunächst sollten erst Ältere, Risikopatienten, medizinisches Personal sowie Astrazeneca-Geimpfte geboostert werden.

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