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OB-Wahl in Frankfurt: Wenig Chancen für die CDU – Grünen-Wähler entscheiden


OB-Wahl in Frankfurt
Wenig Chancen für die CDU – Grünen-Wähler entscheiden die Wahl

MeinungVon Stefan Simon

Aktualisiert am 24.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Uwe Becker (CDU, l.) und Mike Josef (SPD) geben sich nach der Oberbürgermeisterwahl im Frankfurter Rathaus Römer die Hand. (Quelle: Boris Roessler/dpa)

Am 26. März findet die Stichwahl in Frankfurt statt. Obwohl der CDU-Kandidat die erste Wahl mit deutlichem Vorsprung gewonnen hat, liegt der Vorteil klar bei einem anderen.

Ginge es nach dem Ergebnis der ersten Wahl, dürfte es keine Zweifel geben: CDU-Kandidat Uwe Becker müsste die Stichwahl zum Oberbürgermeister in Frankfurt am Sonntag gewinnen.

Denn Becker hatte diese am 5. März überraschend deutlich mit 34,5 Prozent gewonnen. SPD-Kandidat Mike Josef landete mit 24 Prozent auf dem zweiten Platz. Die Grüne Manuela Rottmann holte 21,3 Prozent und war damit aus dem Rennen.

Inhaltlich herrscht zwischen den Kontrahenten überwiegend Konsens. Weder Becker noch Josef stellen infrage, dass sich die Stadt von fossilen Energieträgern lösen muss. Beide wollen die Mieten in der Stadt bezahlbar halten und setzen auf Wohnungsbau. Und doch: Vieles deutet darauf hin, dass der Gewinner am Ende Mike Josef heißen wird.

Beckers Vorstellungen zur Verkehrspolitik dürfte vielen Grünen-Wählern nicht gefallen

Denn die Stimmen aus dem grünen Lager werden entscheidend sein. Die Wähler, die zuvor Rottmann ihre Stimme gegeben haben, dürften sich nun mit einer Stimme für Josef wohler fühlen als einer für Becker. Das liegt vor allem an Beckers Vorstellungen zur Verkehrspolitik, mit denen Grünen-Wähler sicher nichts anfangen können. So ist er für einen zehnspurigen Ausbau der Autobahn 5 – vom Frankfurter Kreuz bis nach Friedberg.

Zudem hat die Fraktionsspitze der Grünen im Frankfurter Römer vor einigen Tagen offen dazu aufgerufen, Josef zu wählen. Die Parteivorsitzenden hingegen gaben zwar keine Wahlempfehlung ab, kritisierten Becker jedoch deutlich. Für die Parteispitze, genau wie für die Fraktion, ist es wichtig, dass der Koalitionsvertrag umgesetzt wird. "Besonderes Augenmerk liegt hier auf dem Mobilitätsdezernat und der großen Sorge, dass ein zukünftiger Oberbürgermeister, der nicht der Koalition angehört, hier die geplanten Projekte blockieren könnte." Wen sie damit meinen, sollte wohl jedem klar sein.

Becker weiß auch, dass viele Grüne ins Lager von Mike Josef überwechseln werden. Vor zehn Jahren hatte Boris Rhein (CDU) auch einen Vorsprung und verlor trotzdem gegen Peter Feldmann von der SPD. Die CDU ist also gewarnt. Deswegen hat Becker auch seine Äußerung, den Grünen das Verkehrsdezernat wegzunehmen, wieder rückgängig gemacht. Ob das reicht, um ein paar Stimmen aus dem grünen Lager zu bekommen?

"Bahnbabo" ruft zur Wahl von Mike Josef auf

Hinzu kommt, dass Becker wohl selbst bei der FDP wenig punkten wird. Theoretisch könnte er aus dem bürgerlichen Lager Stimmen ziehen. Doch deren eigener Kandidat, Yanki Pürsün, lag im ersten Wahlgang hinter seinen Erwartungen. Von der FDP werden somit nicht viele Stimmen zu Becker kommen. Denn hier haben wohl die Wähler schon im ersten Wahlgang dem CDU-Kandidaten ihre Stimme gegeben, damit er es sicher in die Stichwahl schafft.

Zu guter Letzt rufen auch die Linke, Volt und die Gewerkschaften zur Wahl von Josef auf. Auch der "Bahnbabo", Tramfahrer Peter Wirth, der im ersten Wahlgang mit 5,1 Prozent überraschend auf Platz vier landete, spricht sich deutlich für Josef aus. Er könnte mit seinem Aufruf vor allem bei jüngeren Menschen Stimmen für Josef gewinnen.

Der Vorteil also liegt klar beim Sozialdemokraten Josef. Ob das am Ende reicht, wird der Sonntag zeigen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • votemanager-ffm: Vorläufiges Wahlergebnis zur OB-Wahl in Frankfurt am 8. März
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