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Nach Streik im Hamburger Hafen: 20 Schiffe stauen sich in Deutscher Bucht


Nach Hafenarbeiter-Streik
20 Schiffe stauen sich in Deutscher Bucht

Von dpa, EP

Aktualisiert am 20.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Wartende Containerschiffe in der Deutschen BuchtVergrößern des BildesContainerschiffe warten in der Deutschen Bucht auf Reede darauf, dass sie in Häfen einlaufen können, um dort entladen zu werden. (Quelle: Jonas Walzberg/dpa/Archivbild/dpa)
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Die Lage im Hamburger Hafen ist weiterhin angespannt. Container stapeln sich und Schiffe warten darauf, endlich in den Hafen fahren zu können.

Der 48-stündige Hafenarbeiterstreik in der vorigen Woche hat den Stau von Containerschiffen auf der Nordsee nochmals wachsen lassen. Der Ökonom Vincent Stamer vom Kiel Institut für Wirtschaftsforschung (IfW) sagte der dpa, dort warteten erstmals seit Beginn der IfW-Datenerhebung 2016 mehr als 20 Containerschiffe auf die Einfahrt in einen deutschen Hafen.

Weiterhin binden demnach allein die Containerschiffstaus in der Nordsee mehr als zwei Prozent der globalen Frachtkapazität. Der Großteil davon befinde sich mittlerweile in der Deutschen Bucht, von der aus zum Beispiel die wichtigsten Containerhäfen Hamburg und Bremerhaven angesteuert werden.

Fahrpläne durch Verspätungen durcheinandergewirbelt

"Zwar ist die Situation nicht ausschließlich auf die Streiks der Hafenbelegschaft zurückzuführen", sagte Stamer weiter. "Sowohl Streiks als auch Kapazitätsengpässe an den Häfen haben die Situation aber verschärft." Für die deutsche Wirtschaft bedeute das kurzfristig weitere Lieferverzögerungen und mittelfristig höhere Importpreise gerade bei Produkten aus Ländern außerhalb Europas.

Seit Beginn der Coronapandemie vor mehr als zwei Jahren haben Lockdowns vor allem in chinesischen und amerikanischen Häfen die Fahrpläne im globalen Verkehr von Container- und Frachtschiffen durcheinandergewirbelt. Damit sind auch die sonst präzisen Abläufe an den Kaikanten zusehends aus dem Tritt geraten. Beispielsweise gibt es in den Häfen kaum Container-Stellplätze, weil Boxen, die sonst binnen kurzer Zeit weitertransportiert werden, zwischengelagert werden müssen. Mehr als 90 Prozent des weltweiten Warenhandels wird per Schiff abgewickelt.

Neue Verhandlungstermine sollen folgen

In dieser Situation traf der jüngste Warnstreik der Hafenarbeiter die Hafenlogistiker und damit auch die Reedereien als deren Kunden. Die Gewerkschaft Verdi und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) streiten darum, in welchem Ausmaß die Entgelte der Hafenarbeiter steigen sollen. In mittlerweile sieben Verhandlungsrunden, begleitet von mittlerweile drei Warnstreiks, konnten sie sich nicht einigen.

Weitere Arbeitskämpfe sind bis Ende August ausgeschlossen. Ein in der vorigen Woche vor dem Hamburger Arbeitsgericht geschlossener Vergleich sieht vor, dass die Tarifparteien bis Ende kommender Woche drei weitere Verhandlungstermine bis zum 26. August vereinbaren müssen. (Wie es zu dem Urteil kam, lesen Sie hier. ) Verdi darf demnach in diesem Zeitraum zu keinen weiteren Warnstreiks aufrufen.

Arbeiter haben nun eine Petition ins Leben gerufen, um gegen das Verbot vorzugehen. Tausende haben bereits unterschrieben. Sie sehen sich in ihrem Streikrecht eingeschränkt.

Streik der Hafenarbeiter eskaliert

Bei bisher letzten und längsten Streik der Hafenarbeiter in Hamburg ist es zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. Darunter auch ein Beamter der Polizei. Um sich zu entschuldigen, haben Hafenarbeiter eine Aktion gestartet und Geld für die Opfer der Ausschreitungen zu sammeln. Sie sollen zu einer Hafentour eingeladen werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
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