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Hamburg schlägt Alarm: Kaum noch Platz für Geflüchtete


"Ausmaß einer Kleinstadt erreicht"
Hamburg hat kaum noch Platz für Geflüchtete

  • Markus Krause, Regio-Redakteur für Hamburg.
Von Markus Krause

20.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Geflüchtete aus der Ukraine vor dem Amt für Migration in der Hammer Straße 30-34: Mehr als 15.000 Menschen sind inzwischen in Hamburg untergekommen.Vergrößern des Bildes
Geflüchtete aus der Ukraine vor dem Amt für Migration in der Hammer Straße: Mehr als 15.000 Menschen sind inzwischen in Hamburg untergekommen. (Quelle: Hanno Bode/imago images)

Weil immer mehr Geflüchtete nach Hamburg kommen, stoßen die Unterkünfte an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb wird händeringend nach Unterkünften gesucht.

Noch immer kommen täglich zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine nach Hamburg. Das führt dazu, dass die Hansestadt in den Unterbringungen an ihre Grenzen stößt. "Gegenwärtig ist die Situation wirklich sehr schwierig", sagt Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, t-online.

Seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine sind Tausende Menschen auf der Flucht. "Das hat das Ausmaß einer Kleinstadt erreicht", sagt Helfrich. Rund 25.000 Ukrainer halten sich nach Schätzung der Sozialbehörde derzeit in Hamburg auf. Für rund 15.000 von ihnen muss die Stadt sorgen. "Denen müssen wir kurzfristig ein Dach über dem Kopf bieten."

Hamburg: Flächen für Geflüchtete reichen nicht mehr aus

Für eine Situation wie diese hat die Stadt in der Vergangenheit Vorbereitungen getroffen. Es gebe über die ganze Stadt verteilt viele Standorte, an denen hunderte Geflüchtete untergebracht seien. Dazu kämen Unterbringungen wie das ehemalige Luxushotel "Sofitel" am Neuen Wall oder im Mundsburg Tower.

An der Schnackenburgallee, nahe der A7, wurde außerdem eine Unterkunft aus Containern auf dem ehemaligen Parkplatz Braun des Hamburger SV geschaffen. (Warum es daran große Kritik gibt, lesen Sie hier.) "Das sind Standorte, bei denen viele Menschen untergebracht sind", so Helfrich.

Trotz aller Planungen und Schaffung neuer Kapazitäten reichen seit Ende Februar die Flächen nicht mehr aus, um Geflüchtete unterbringen zu können. "Die Anzahl derjenigen, die mittlerweile zu uns gekommen sind und auch weiter kommen, ist inzwischen so hoch, dass die Reserven fast völlig ausgeschöpft sind." Bis zu 60 Schutzsuchende würden nach Angaben des Sprechers Tag für Tag in der Hansestadt ankommen.

Geflüchtete auch aus anderen Ländern

Dabei handelt es sich nicht nur um Geflüchtete aus der Ukraine. "Es kommen natürlich auch immer noch Menschen aus anderen Ländern", sagt der Sprecher. Die größten Zuströme kämen aus den sogenannten Hauptherkunftsländern wie Syrien, Afghanistan sowie einige afrikanische Staaten.

Das habe dazu geführt, dass die Zahl der Bewohner in den Unterkünften auf rund 43.000 Menschen angestiegen sei. Vor dem Krieg in der Ukraine seien es schon 30.000 Menschen gewesen. "Dazu zählen zum Beispiel auch Menschen, die einfach obdachlos sind oder aber auch wohnberechtigte Zuwanderer", so Helfrich.

Stadt sucht neue Unterkünfte und wendet sich an den Bund

Deshalb sucht die Stadt händeringend nach neuen Unterkunftsmöglichkeiten. "Die Flächen sollten eine angemessene Größe haben, sodass in der Spitze mehrere 100 Menschen dort untergebracht werden könnten." Außerdem müssten entsprechende Anschlüsse wie Strom und Wasser vorhanden sein. "Reine Abbruchobjekte, die nicht mehr bewohnbar sind, kommen kaum infrage", so Helfrich. Gerne arbeite man hier auch mit gewerblichen Anbietern zusammen.

Wenn sich die Situation nicht bessere, besteht die Befürchtung, dass sich die Problematik auch auf die Erstaufnahme ausweite. Dort sei die Situation gegenwärtig zwar in Ordnung und es herrsche ein stetiger Durchlauf. Doch dieser Prozess komme zum Erliegen, wenn demnächst keine Folgeunterkünfte mehr zur Verfügung stehen würden. "Dann sind innerhalb kurzer Zeit auch die Erstaufnahmen voll."

Die Stadt hat dem Bund deutlich gemacht, dass man nicht noch mehr Geflüchtete aufnehmen kann. Die Anzahl der Menschen, die nach dem Königsteiner Schlüssel in die verschiedenen Bundesländer verteilt werden, sei in Hamburg erreicht. Doch weil auch weiterhin Schutzsuchende in die Hansestadt kommen werden, sollen auch weitere Kapazitäten geschaffen werden. "Wir wissen, es sind weiter Menschen auf der Flucht."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Martin Helfrich, Sprecher der Behörde für Soziales, Inneres und Sport
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