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Nach Skandal auf Hamburger Weihnachtsmarkt: Pelzverkaufsverbot gescheitert


Nach Skandal auf Weihnachtsmarkt
Pelzverkaufsverbot in Hamburg gescheitert

Von t-online, aby

31.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Am Weihnachtsmarktstand "Rentierfelle" gab es Marderhundfelle zu kaufen: Das sorgte für eine Debatte um ein Pelzverkaufsverbot in Hamburg.Vergrößern des BildesAm Weihnachtsmarktstand "Rentierfelle" gab es Marderhundfelle zu kaufen: Das sorgte für eine Debatte um ein Pelzverkaufsverbot in Hamburg. (Quelle: Stefan Klippstein)
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Der Verkauf von Marderhundfellen auf einem Hamburger Weihnachtsmarkt sorgte für einen Aufschrei. In der Debatte um ein Verbot verweist die SPD jedoch auf die EU.

Hamburg bekommt kein generelles Pelzverkaufsverbot. Ein entsprechender Antrag der CDU scheiterte am Dienstag im Wirtschaftsausschuss. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) erklärte, dass das Thema in Hamburg nicht gelöst werden könne. Die EU-Vorgaben würden eine derartige Umsetzung nicht vorsehen.

Auch Lisa Marie Otte, tierpolitische Sprecherin der Grünen, verwies auf die EU. "Wir können dies hier nicht ändern", sagte sie. Viele Märkte hätten den Verkauf von Pelzen zudem bereits aus eigenem Antrieb verboten. Der Verkauf von Pelzen ohne korrekte Kennzeichnung sei ohnehin bereits verboten.

"Wir werden uns die rechtliche Bewertung ausgiebig anschauen, die uns der Senat zugesichert hat", sagte Sandro Kappe, tierpolitischer Sprecher der CDU, die ihren Antrag zurückzog. Er sprach sich für verstärkte Kontrollen durch die Bezirksämter aus. "Doch muss man doch ehrlich sagen, dass dies viel zu selten erfolgt. In den Bezirken fehlt das Personal für die Kontrollen." Wenn der Verkauf von Pelzen nicht rechtlich verhindert werden könne, müsse der Senat wenigstens die Einhaltung der Regeln prüfen, fordert Kappe.

Kritik von Hamburger Tierschützer

Der Hamburger Tierschützer Stefan Klippstein zeigte sich enttäuscht über das Scheitern des Pelzverkaufsverbotes in der Hansestadt. "Ein schwarzer Tag für den Tierschutz in Hamburg", sagte er t-online. "Hamburg hätte ein starkes Zeichen mit Symbolkraft für ganz Deutschland setzen können." Die Argumentation, dass ein Verbot gegen EU-Recht verstoße, sei nur vorgeschoben.

In Wien sei ein solches Verkaufsverbot bereits 2018 auf den Weg gebracht worden und habe dort für Rechtssicherheit gesorgt, so der Tierschützer. "Wien liegt auch in der EU. Offenkundig möchte insbesondere die SPD kein Verbot erlassen und verlässt sich auf behördliche Kontrollen. Somit werden auch für Hamburger Märkte weiterhin Füchse, Marderhunde und Nerze für ein bisschen Pelz ihr Leben lassen."

Ausgelöst wurde die Debatte um ein Pelzverkaufsverbot in Hamburg von einem Skandal um einen Händler auf dem Roncalli-Weihnachtsmarkt. Dieser soll nicht korrekt gekennzeichnete Marderhundfelle aus Qualzuchten verkauft haben. Berichte darüber lösten einen Aufschrei aus, der Stand wurde geschlossen – mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Statement von Sandro Kappe
  • Statement von Stefan Klippstein
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