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Hamburg: Feuerwehr sauer auf neue Regelung von Elon Musk


Mitten im Bomben-Einsatz
Hamburger Feuerwehr kritisiert Twitter: "Ist das jetzt Euer Ernst"

Von t-online, pb

06.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Twitter-Chef Elon Musk (Archivfoto): Der Milliardär hat mit einer neuen Regelung den Zorn der Hamburger Einsatzkräfte auf sich gezogen.Vergrößern des BildesTwitter-Chef Elon Musk (Archivfoto): Der Milliardär hat mit einer neuen Regelung den Zorn der Hamburger Einsatzkräfte auf sich gezogen. (Quelle: SPACEX)
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Elon Musk installiert bei Twitter harte Spielregeln – und die Hamburger Einsatzkräfte sind verärgert. Denn in einem brenzligen Einsatz hatten sie auf die Plattform vertraut.

Bei der Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Wilhelmsburg ist die Hamburger Feuerwehr mit einer ganz neuen Herausforderung konfrontiert gewesen: die neuen Regeln im Sozialen Netzwerk, die Twitter-Boss Elon Musk vor kurzem eingeführt hatte.

Diese enthalten ein Leselimit, das es verschiedene Nutzergruppen verbietet, eine bestimmte Anzahl von Nachrichten auf der Plattform zu lesen. So dürfen Nutzer mit verifizierten Accounts bis auf Weiteres noch 6000 Beiträge pro Tag lesen. Für solche mit nicht verifizierten Accounts sind es nur noch bis zu 600 Beiträge pro Tag. Neue, nicht verifizierte Accounts haben nur noch Zugriff auf maximal 300 Beiträge.

Am Entschärfungsabend geriet so auch der Twitter-Account der Feuerwehr ans Leselimit, die Einsatzkräfte, die die Sozialen Netzwerke auch zur Beobachtung nutzen, veröffentlichten dafür einen in der Tonart durchaus unüblichen Beitrag auf Twitter: "Ist das jetzt Euer Ernst, Twitter?! Wir haben eine aktive Entschärfung einer Fliegerbombe in Hamburg laufen und ihr schreibt wir haben unser Zugriffslimit erreicht??"

Dazu gab es einen Screenshot aus der Feuerwehr-Zentrale, der eine blanke Twitter-Anwendung zeigt. Auf die Frage eines Nutzers, wie ein funktionierender Twitter-Account denn in der aktuellen Lage helfen könne, antwortete die Feuerwehr: "mit Bomben-Tweets." Wohl nicht ganz ernst gemeint.

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Rettungskräfte ärgern sich über neue Regel von Musk

Auch die Hamburger Polizei reagierte neben tausenden Nutzern auf den Beitrag, hielt sich aber wortkarg – die Ermittler schickten einen zweifelnden Smiley. Das ist wohl der Zweifel der Einsatzkräfte, die die Neuerungen bei Twitter wie viele andere private Nutzer ebenfalls als nicht sinnvoll betrachten.

Twitter-Chef Musk schrieb am Wochenende, dass die Lesebeschränkungen notwendig seien, um einem "extremen Ausmaß an Datenabschöpfung und Systemmanipulation" entgegenzuwirken. Was er damit konkret meinte, führte er nicht aus. In der Vergangenheit hatte Musk allerdings seinen Unmut darüber geäußert, dass viele Unternehmen Twitter-Daten abgriffen, um etwa Künstliche Intelligenz zu trainieren.

Neben dem Leselimit hatten die Rettungskräfte am Abend auch noch mit anderen Herausforderungen zu kämpfen: So steckte der Blindgänger etwa verkehrt herum im Boden fest. Deshalb wurde der Zünder der Sprengbombe ausgebaut und vom sogenannten Detonator getrennt.

Sture Bahnreisende erschweren Feuerwehr die Arbeit

Und auch die Evakuierung von Wilhelmsburg sei durch das unkooperative Verhalten von Bahnreisenden erheblich verzögert worden, so die Feuerwehr. Diese hätten im Bereich des S-Bahnhofes Wilhelmsburg die Durchsagen und Absperrungen von der Polizei und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte ignoriert.

Deshalb hielten dann an dem Bahnhof keine Züge mehr. Nach der Evakuierung wurde die Fern- und S-Bahnstrecke zwischen Hauptbahnhof und Harburg gesperrt. Um 22.25 Uhr wurde der Sprengkörper dann mit einem lauten Knall entschärft. Alle Absperrungen wurden aufgehoben.

Bei Sondierungsarbeiten hatten Arbeiter am Mittag die britische Sprengbombe entdeckt. Der Kampfmittelräumdienst legte einen Sperrradius von 500 Metern fest, der evakuiert wurde. In einer Stadtteilschule wurde eine Notunterkunft eingerichtet. Dort fanden während der Entschärfungsmaßnahmen 239 Personen Unterschlupf, wie es hieß.

Verwendete Quellen
  • Beiträge auf Twitter
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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