Amazon Prime Day: Mitarbeiter in Logistikzentrum in Winsen/Luhe streiken

Zum Prime Day, an dem viele Kunden Schnäppchen machen wollen, legen Beschäftigte von Amazon die Arbeit nieder. Sie fordern bessere Bedingungen und Verträge.

Die Gewerkschaft Verdi ruft die Belegschaft von Amazon erneut auf, ihre Arbeit niederzulegen. Rund 200 Mitarbeiter des Logistikzentrums in Winsen (Luhe) hätten sich zur Spätschicht am Sonntag um 19.30 Uhr dem Streik angeschlossen, sagte ein Sprecher des Verdi-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen auf Anfrage von t-online. Weitere 50 seien am Montagmorgen in der Frühschicht dazu gekommen. Bis Dienstag, 23.15 Uhr, soll nicht gearbeitet werden, hatte die Gewerkschaft am Sonntagabend mitgeteilt.

Am Dienstag und Mittwoch bietet der Online-Versandhändler am sogenannten Prime Day Rabatte auf viele Produkte. Amazon erwartet durch die Arbeitsniederlegungen keine Einschränkungen, wie das Unternehmen mitteilte.

Verdi: Amazon Prime Day bedeutet Überstunden für Mitarbeiter

Verdi fordert seit Jahren unter anderem die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels. Durch die Rabattaktionen am Prime Day stünden den Amazon-Angestellten wieder viel Arbeit und Überstunden bevor, da mehr bestellt werde als üblich. Am Montag ruft die Gewerkschaft zudem zu einer Demonstration vom Hamburger S-Bahnhof Veddel zum Amazon-Verteilerzentrum Veddel auf.

"Unsere Teams an den Logistik-Standorten haben sich gewissenhaft auf die Prime Day Aktionstage vorbereitet und sind bereit, die Kundenbestellungen zu bearbeiten", teilte Amazon mit. Das Unternehmen biete ein fortschrittliches Arbeitsumfeld mit wettbewerbsfähigen Löhnen.

Amazon verwies darauf, dass der umgerechnete Einstiegslohn für Logistikmitarbeitende in Deutschland ab September bei 14 Euro brutto pro Stunde aufwärts liegen werde inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liege der Lohn im Schnitt bei 37.000 Euro brutto pro Jahr. Hinzu kämen Extras und Vergünstigungen.