Kiel: US-Angriffsschiff "Mesa Verde" bei Marinemanöver in Ostsee dabei

Ein gewaltiges Marineschiff kreuzt vor Deutschlands Küste: Das US-Angriffsschiff "Mesa Verde" ist Teil einer Kampfgruppe, die an einer Militärübung in der Ostsee teilnimmt.

Das amerikanische Landungsschiff "Mesa Verde" ist am Montag in der Ostsee vor Kiel vor Anker gegangen. Das Schiff ist Teil einer amphibischen Kampfgruppe, die an der Übung "Northern Coast 2023" mit der deutschen Marine teilnimmt. Derzeit kreuzt es laut Daten von "marinevesseltraffic" etwa 20 Kilometer vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern. Doch was macht diesen Giganten der Meere so besonders?

Der Stahlkoloss ist ein amphibisches Angriffsschiff der San-Antonio-Klasse. Es ist 208 Meter lang und verfügt über eine Wasserverdrängung von rund 25.000 Tonnen. Eine Mannschaft von 360 Personen ist nötig, um das Schiff zu führen.

Bei seiner Taufe im Jahr 2005 bezeichnete es Dionel Aviles, Unterstaatssekretär der US-Marine, als "fortschrittlichstes Expeditionsschiff aller Zeiten".

Bewaffnung: Das steckt in der "Mesa Verde"

Die "Mesa Verde" ist bis an die Zähne bewaffnet: Neben zwei 25-Millimeter-Kanonen und vier 12,7-Millimeter-Maschinengewehren verfügt es über zwei Phalanx-CIWS-Geschützsystemen zur Abwehr anfliegender Flugkörper.

Für den schnellen Angriff stehen vier Kipprotorflügler des Typs Bell-Boeing V-22 Osprey als Senkrechtstarter bereit. Dazu kommen weitere Hubschrauberlandeplätze. Zusätzlich verfügt das Schiff über Landungsboote und transportiert gepanzerte Fahrzeuge. Bis zu 800 Marinesoldaten können für Landungsoperationen transportiert werden.

"Mesa Verde" als Helfer in Haiti

Ursprünglich war das Schiff für humanitäre Einsätze und für den Krieg gegen den Terrorismus konstruiert worden. Die "Mesa Verde" sollte "die amerikanische Souveränität bis in die entlegensten Winkel der Erde tragen", so Aviles damals weiter. Im Jahr 2010 unterstützte es im Rahmen der Katastrophenhilfe nach den schweren Erdbeben in Haiti, die bis zu 500.000 Todesopfer gefordert hatten.

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Die "Mesa Verde" ist nach dem Mesa-Verde-Nationalpark in Colorado benannt, einem Nationalpark, der für seine prähistorischen Pueblo-Ruinen bekannt ist. Das Schiff ist das vierte Schiff der San-Antonio-Klasse. Die Klasse besteht aus insgesamt 12 Schiffen, die alle bei der Ingalls Shipbuilding in Pascagoula, Mississippi, gebaut wurden.

Kampfgruppe "Iwo Jima" im Persischen Golf aktiv

Eigentlich ist sie Teil der Kampfgruppe "Iwo Jima". Die besteht aus dem amphibischen Angriffsschiff "Iwo Jima", dem amphibischen Docklandungsschiff "New Orleans" und dem Versorgungsschiff "Tarawa". Die anderen Schiffe sind derzeit im persischen Golf aktiv.

Neben Deutschland und den US-Amerikanern nehmen rund 20 weitere Nationen an dem zweiwöchigen Seemanöver teil, das am kommenden Samstag in Riga offiziell eröffnet wird. Die deutsche Marine ist mit den Fregatten "Hessen" und "Hamburg", Logistikschiffen, Flugzeugen und Minenjagdbooten aus Kiel beteiligt. Mehr dazu lesen Sie hier.