Bahnausbau Hamburg-Hannover Experte warnt: Deutschlandtakt im Norden vor dem Aus
Bund und Niedersachsen wollen die Schnellstrecke zwischen Hamburg und Hannover erstmal sanieren. Experten warnen vor Konsequenzen für Norddeutschland.
Im Streit um die Sanierung der Bahnstrecke Hamburg-Hannover kommt Bewegung. Die Bahn und das Land haben sich darauf geeinigt, zunächst die Bestandsstrecke über Lüneburg auszubauen. Darüber hat die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" als Erstes berichtet.
Damit das klappt, wird die ursprünglich geplante Generalsanierung der Strecke zeitlich gestreckt und auf 2029 verschoben. Die Strecke soll auch ein weiteres Gleis bekommen. Gleichzeitig wollen die Bahn, der Bund und das Land Niedersachsen in Arbeitsgruppen strittige Themen weiter diskutieren.
Die Sanierung ist ein Kompromiss zwischen Bund und Land
Die Sanierung ist ein Kompromiss. Denn eigentlich will die Bahn die Strecke komplett neu bauen. Sie braucht schnelle Züge, um den Deutschlandtakt zu realisieren. Das Land Niedersachsen lehnt den Neubau aber ab.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), hält den Neubau nicht für realistisch hält. Gegen den Neubau gab es aber auch Proteste von Anwohnern.
Experte warnt vor Aus für Deutschlandtakt
Bahnexperte Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin hält den Kompromiss deshalb für keine gute Idee. Böttger laut FAZ: "Ohne einen Neubau der Strecke wird es keinen Deutschlandtakt für den Norden geben".
Niedersachsens Verkehrsministerium sieht das anders: "Der Deutschlandtakt wird auch mit einem Ausbau möglich sein", sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Hannover. Mit welcher Geschwindigkeit man dann beispielsweise zwischen Hamburg und Hannover unterwegs sein werde, spiele für den Deutschlandtakt aus niedersächsischer Sicht eine nachgelagerte Rolle.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- faz.net: "Rückschlag für geplanten Deutschlandtakt der Bahn"