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Streik in Hamburg: HVV und Bauern können von "Letzter Generation" lernen


Hamburg-Kolumne
Was Bauern und Busfahrer von der "Letzten Generation" lernen können

  • Katharina Grimm
MeinungVon Katharina Grimm

04.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Vorbereitung einer Blockade (Archivbild): Aktivisten der "Letzten Generation" im Sommer 2023 unweit des Hamburger Rathauses. (Quelle: IMAGO/JONAS GEHRING/imago)

Seit Wochen folgt in der Hansestadt ein Streik auf den nächsten. Und so unterschiedlich die Motive auch sind, haben alle etwas gemeinsam: lahmlegen, was geht.

Erst waren es die Lokführer, die Hamburg ausbremsten. Dann kamen die Bauern und blockierten Autobahnen, den Hafen und Hauptverkehrsadern. Zuletzt sogar tagelang. Kaum waren die Trecker abgezogen, legten die Sicherheitsleute am Airport die Arbeit nieder. Und nur einen Tag später sind es die Fahrer und Fahrerinnen des Nahverkehrs, die für mehr Urlaub und Ausgleich streiken.

Im Stau steckenbleiben oder gar nicht erst vom Fleck kommen – das ist derzeit die Realität in der Stadt. Die Blockierer nehmen die Stadtbevölkerung in Geiselhaft. Neu ist das nicht. Die "Letzte Generation" hat sich zum Durchsetzen ihrer Forderungen aufs Blockieren verlegt. So unterschiedlich die Beweggründe der Blockierer auch sind: Gebracht hat es erstaunlich wenig.

Was ist verhältnismäßig?

So kämpfen die Bauern gegen Kürzungen aus dem politischen Berlin. Damit haben die Hamburger zwar herzlich wenig zu tun, dennoch wurde die Stadt dicht gemacht. Die GDL-Lokführer wollen bei mehr Lohn gerne weniger arbeiten. Und die Bus- und U-Bahn-Fahrer der Hochbahn hingegen streiken, weil sie drei Urlaubstage mehr haben möchten.

Streiken zu können, ist ein hohes Gut der Demokratie. Und wer seinen Arbeitgeber zum Umdenken zwingen will, schafft das meist nur über finanzielle Druckmittel. Doch auch ein Streik muss verhältnismäßig sein. Geht es um eine verdiente Lohnforderung in Zeiten satter Inflation, ist das etwas anders als ein paar Urlaubstage zu erstreiken. Und auch wenn die Forderung nach mehr Ruhezeiten oder der Viertagewoche gerechtfertigt ist: Das Mittel, diese Wünsche durchzusetzen, ist drastisch. Denn es attackiert das, was das Leben in einer Stadt zusammenhält: die Mobilität.

Von der "Letzten Generation" lernen?

Es geht den Protestierenden offensichtlich nicht nur darum, die Öffentlichkeit mit Demos auf Missstände aufmerksam zu machen oder durch Kundgebungen zu informieren. Sondern einfach nur darum, zu blockieren und zu verhindern. Anders ist die mehrtägige Straßenblockade der Landwirte nicht zu erklären. Sie sind der Geist, der stets verneint, anstatt kreativ zu protestieren. Damit wird kein Druck auf die Bundesregierung oder den Senat ausgeübt, sondern auf die im Stau stehenden Lieferanten, denen der Zeitdruck eh schon im Nacken sitzt. Und auf die Berufspendler, die stundenlang im Stau keinen Zentimeter vorwärtskommen.

Ist diese Taktik so schlau? Die Meister der Blockade, die "Letzte Generation", haben dieses Mittel kürzlich für sich ausgeschlossen. Das Festkleben auf den Straßen scheint am Ende nicht den gewünschten Erfolg gebracht zu haben. Denn statt das Thema Klima zu diskutieren, wurde nur über die Form des Protestes gemeckert. Um künftig Aufmerksamkeit zu erregen, werden die Aktivisten kreativ werden müssen. Und das sollten Lokführer, Landwirte und Busfahrer auch.

Verwendete Quellen
  • Eigene Gedanken
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