Brunsbüttel: Bauern blockieren mit Traktoren Zufahrten zum Industriegebiet

Landwirte legen mit mehreren Blockaden den Verkehr in Brunsbüttel lahm. Auch die Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal ist betroffen. Die Aktion ist soll offenbar länger dauern.

Am frühen Freitagmorgen haben rund 60 Landwirte mit einer Blockadeaktion für Verkehrsbehinderungen in Brunsbüttel gesorgt. Laut Polizeiangaben errichteten die Bauern vier Blockaden südlich des Nord-Ostsee-Kanals, insbesondere an den Zufahrten zum Industriegebiet der Stadt. Auch die Zufahrt zur Kanalfähre Brunsbüttel sei derzeit blockiert.

Die Landwirte trafen sich um etwa 4.15 Uhr und versperrten mit Traktoren, anderen Fahrzeugen und Heuballen mehrere Kreuzungen. Alle 15 Minuten werde die Blockade geöffnet, um Fahrzeuge durchzulassen. Die Polizei sei aktuell mit den Landwirten im Gespräch.

Aktion soll 24 Stunden andauern

Die unangemeldete Aktion soll nach Informationen von t-online 24 Stunden andauern. Die Polizei bestätigte das nicht, teilte aber mit, dass sich die protestierenden Bäuerinnen und Bauern offenbar auf eine längere Dauer eingestellt hätten. Für die Aktion hätten sie sogar Toiletten und Verpflegungsfahrzeuge mitgebracht.

Hintergrund der bundesweiten Bauerndemonstrationen ist der Unmut über die Pläne der Bundesregierung, finanzielle Erleichterungen für die Landwirtschaft zu kürzen.

Teilnehmer sollen bei Politikern Sturm klingeln

Die Landwirte nutzen die Blockade, um mit Politikern ins Gespräch zu kommen. Wie t-online erfuhr, kursiert in internen WhatsApp-Gruppen eine Liste mit Telefonnummern von Politikerinnen und Politikern, darunter Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Finanzministerin Monika Heinold.

Die Teilnehmer werden dazu aufgerufen, "die Telefone in die Hand zu nehmen und diese Leute zum Gespräch nach Brunsbüttel zu bitten". Die Polizei konnte auf Nachfrage keine Angaben dazu machen.