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Hamburg: Corona-Statistiken geraten außer Kontrolle


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Hamburg: Corona-Statistiken geraten außer Kontrolle

Von dpa
10.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Medizinische Maske im RegenVergrößern des BildesEin Mund-Nasenschutz liegt im Regen auf der Strasse. (Quelle: Christoph Schmidt/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Corona-Statistiken in Hamburg drohen außer Kontrolle zu geraten. Wegen der rasant steigenden Zahlen bei der noch ansteckenderen Omikron-Variante kommen die Behörden mit dem Zählen, Begutachten und Auswerten nicht mehr hinterher. Entsprechend versieht die Gesundheitsbehörde die Angaben bereits seit dem Wochenende mit einem Warnhinweis: "Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der tatsächlichen Fälle und damit auch die tatsächliche Inzidenz höher sind als angegeben." Am Montag meldete sie bei der Sieben-Tage-Inzidenz mit 659,7 einmal mehr einen Höchststand. Unterdessen traten weitere Verschärfungen der Corona-Regeln in Kraft.

Laut Gesundheitsbehörde lag die Zahl der neuen Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche um 48,1 über der vom Sonntag und um 219,4 über der vom Montag vor einer Woche. Insgesamt kamen am Montag 1898 bestätigte Neuinfektionen hinzu - 1196 mehr als am Vortag und 916 mehr als am Montag vor einer Woche. Insgesamt haben sich seit Februar 2020 nun mindestens 156.906 Menschen infiziert; 126.900 davon gelten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Hamburg gestorben Menschen stieg um 1 auf 2030.

Wegen der rasant steigenden Zahlen unterliegen jetzt weite Teile der Stadt den 2G-plus-Regeln. So dürfen Menschen mit einer Grundimmunisierung sowie Genesene viele Bereiche nur noch dann betreten, wenn sie zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen. Davon ausgenommen sind nur Menschen, die bereits eine Auffrischungsimpfung oder einen gleichwertigen Schutz vor der Pandemie haben. Ungeimpfte sind schon seit dem 20. November 2021 fast vollständig vom öffentlichen Leben ausgeschlossen.

Die 2G-plus-Regeln gelten laut einem Senatsbeschluss vom 4. Januar unter anderem in der Gastronomie, in Freizeiteinrichtungen, bei touristischen Stadt- und Hafenrundfahrten sowie in kulturellen Einrichtungen wie Theatern, Konzerthäusern, Kinos und der Oper. Ebenfalls betroffen sind Messen, Volksfeste, Spielhallen, Schwimmbäder, Fitnessstudios, Seniorentreffs sowie körpernahe Dienstleistungen. Ausgenommen sind unter anderem Friseure, Museen, Bücherhallen, Ausstellungshäuser sowie der gesamte Einzelhandel.

Einschnitte gibt es auch im Sport. So dürfen im Amateurbereich bei Sportveranstaltungen im Freien nur noch maximal 1000 Fans zuschauen. In Sporthallen gilt - wie bei anderen Indoor-Veranstaltungen auch - eine Obergrenze von 200 Zuschauern. Im Profisport sind eigentlich gar keine Zuschauer mehr zulässig. Gleichwohl dürfen die Vereine jetzt nach heftigen Beschwerden hoffen, dass für sie laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung entgegen der Geisterspiel-Ankündigung vom vergangenen Dienstag nun doch auch die Amateursport-Regelungen gelten.

Zuvor hatten sich die Fußball-Zweitligisten Hamburger SV und FC St. Pauli, Basketball-Bundesligist Hamburg Towers, Handball-Bundesligist HSV Hamburg und Eishockey-Oberligist Crocodiles Hamburg beklagt und eine Gleichbehandlung mit dem Amateursport und der Kultur gefordert. Am Sonntag hatten die Basketballer der Hamburg Towers bestätigt, dass sie am Dienstagabend im EuroCup gegen Turk Telekom Ankara vor 200 Anhängern spielen dürfen.

79,8 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sind dem RKI zufolge inzwischen mindestens einmal geimpft; den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach 77,5 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 38,5 Prozent der Hansestädter. Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt Hamburg im Ländervergleich weiter auf dem dritten Platz. Bei den "Booster"-Impfungen zur Auffrischung belegt die Hansestadt unter den westdeutschen Ländern jedoch den letzten Platz; bundesweit liegt sie hier nur vor Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Ein Grund dafür ist laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung die nach wie vor schleppende Auslieferung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. So stehen diese Woche bundesweit nur 2,2 Millionen Dosen zur Verfügung, wie die Vereinigung bereits vergangene Woche mitgeteilt hatte. Bestellt worden seien jedoch rund 5,8 Millionen BiontTech/Pfizer-Dosen, allein etwa 3,3 Millionen von den Arztpraxen.

Der frühere Leiter des zentralen Impfzentrums, Dirk Heinrich, twitterte am Montag: "Gerade erfahren: wir bekommen morgen weniger als die Hälfte des bestellten Biontech-Impfstoffs geliefert." Dabei ist die Nachfrage nach einer Booster-Impfung in Hamburg nach wie vor sehr hoch, befreit sie doch unmittelbar von der Testpflicht unter 2G-plus-Bedingungen.

Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche, stieg über das Wochenende von 3,40 auf 5,34 am Montag. Bundesweit ging sie von 3,15 auf 3,37 nach oben. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Kliniken wurden am Montag (Stand 11.15 Uhr) laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 82 Covid-19-Patienten behandelt, 2 mehr als am Vortag; 43 Intensivpatienten mussten demnach invasiv beatmet werden, 2 weniger als am Sonntag.

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