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Hamburg: Behörde räumt Zelt vor dem Aufnahmezentrum für Geflüchtete


Reporter beschimpft
Behörde räumt Zelt vor dem Aufnahmezentrum


Aktualisiert am 15.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Zwei Beamte der Polizei vor dem Zelt. Zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine haben vor dem Aufnahmezentrum campiert.Vergrößern des Bildes
Zwei Beamte der Polizei vor dem Zelt. Zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine haben vor dem Aufnahmezentrum campiert. (Quelle: BLAULICHT-NEWS.DE)

Vor dem Aufnahmezentrum für Geflüchtete aus der Ukraine in Hamburg auf der Hammerstraße bilden sich seit Tagen lange Schlangen. Ein Zelt sollte die Wartenden vor Kälte und Regen schützen. Dieses wurde nun geräumt.

250 Menschen sind am Montagabend gegen 22 Uhr von Mitarbeitern der Hamburger Behörde für Inneres und Sport aufgefordert worden, ein Zelt des Technischen Hilfswerkes zu räumen. Sie wollten, wie auch schon die Tage zuvor, die Nacht vor dem Aufnahmezentrum in der Hammer Straße verbringen, um sich so einen Platz in der Aufnahmeschlange zu sichern.

Wie ein Reporter vor Ort berichtet, habe die Amtsleiterin einen Polizeieinsatz und die Räumung veranlasst. Als Grund dafür habe die Behörde Sorgen um den Brandschutz in dem Zelt angeführt. Gegenüber "24hamburg.de" habe die Leiterin die Sorge geäußert, dass die Geflüchteten in den Zelten rauchen und somit ein Feuer verursachen könnten.

Die Polizei war laut Reporter mit mehreren Einsatzfahrzeugen vor Ort. Sie wurde aber selbst nicht tätig, wie auch eine Sprecherin gegenüber t-online bestätigte. Ein Mitarbeiter der Behörde habe die Geflüchteten aufgefordert, das Zelt zu verlassen.

Hamburger Innenbehörde bestreitet Räumung: "Versucht, die Menschen sehr intensiv zu bewegen"

Auf eine Anfrage von t-online distanzierte sich die zuständige Behörde von dem Geschehen. "Die von Ihnen geschilderte Räumung können wir nach Rücksprache mit der Amtsleitung und dem zuständigen Polizeikommissariat nicht bestätigen", heißt es in einer schriftlichen Antwort.

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Auch in der wöchentlichen Pressekonferenz des Hamburger Senates war die Räumung Thema. Innensenator Andy Grote dementiert die Räumung des Zeltes. "Wir haben versucht, die Menschen sehr intensiv zu bewegen, dort nicht die Nacht zu verbringen", erklärt der Politiker die Situation. Zu einer Räumung sei es jedoch nicht gekommen.

Der Journalist Sebastian Peters widerspricht dieser Darstellung der Situation. Er selbst sei am Montagabend in der Hammerstraße vor Ort gewesen. Er berichtet, selbst von den Mitarbeitern des Amtes weggeschickt und beschimpft worden zu sein. Vor den Einsatzkräften der Polizei sei dem Journalisten vorgeworfen worden, "Fake News" zu verbreiten.

Aufnahmezentrum in Hamburg: Wartende schlafen auf Gehwegen

Seit Tagen kommt es an den Registrierungsstellen in Wandsbek und Rahlstedt zu langen Warteschlangen. Erst am Montag war in der Hammer Straße ein Zelt als Regenschutz aufgebaut worden. Die Flüchtlinge würden durch Hilfsorganisationen mit Getränken und Decken versorgt, sagte Grote. "Wir tun, was wir tun können, auch um die Wartezeit etwas erträglicher zu machen."

Bislang wurden den Angaben zufolge 5.847 ukrainische Flüchtlinge in Hamburg registriert – allein am Montag 484. Es seien 10.171 Ankünfte gezählt worden, wobei die tatsächliche Zahl deutlich darüber liegen dürfte, berichtete Innensenator Andy Grote.

Unterbringungsplätze für 35.000 Geflüchtete

"Wir werden irgendwo zwischen 12.000 und 15.000 Menschen in der Stadt haben." Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sei die Zahl der Plätze in der öffentlichen Unterbringung von rund 30.000 auf 35.000 erhöht worden. "Und wir werden bis Ende März mehrere Tausend weitere Plätze ins System bekommen."

434 Flüchtlinge wurden laut Grote am vergangenen Samstag von Hamburg aus in Bussen nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen gebracht. Dies sei auf Grundlage direkter Absprachen mit diesen Ländern geschehen. Weitere 252 Menschen seien seit Samstag über das bundeseinheitliche Verteilsystem von Hamburg an andere Länder abgegeben worden.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Sebastian Peters bei Twitter
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