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Nach Güterzug-Unfall in Gütersloh: Bahn-Störung bis Ende November – Überblick


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Massive Störung nach Güterzug-Unfall: Wieso dauert das so lange?

Von dpa, pb, pas

Aktualisiert am 21.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Bahnverkehr blockiert: Bei der Kollision zweier Güterzüge wurde die beiden Fahrer verletzt. (Quelle: dpa)
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Ein Güterzug-Crash bremst tagelang den Norden aus. Tausende Reisende klagen über Verspätungen im Fernverkehr. Fragen und Antworten.

Das Wichtigste im Überblick


  • Was ist in Niedersachsen passiert?
  • Warum ist die Bergung der verunglückten Züge so schwierig?
  • Wie gehen die Einsatzkräfte jetzt weiter vor?
  • Welche Auswirkungen hat der Zusammenstoß auf den Fernverkehr?

Was ist in Niedersachsen passiert?

Am frühen Donnerstagmorgen hatte ein Güterzug bei Leiferde an einem Signal gehalten, ein folgender Güterzug war daraufhin aus zunächst ungeklärter Ursache auf den Zug aufgefahren. Vier Waggons kippten bei der Kollision um, auch die Oberleitung wurde beschädigt. Der auffahrende Zug bestand aus 25 mit explosivem Propangas gefüllten Kesselwaggons.

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Nach dem Unfall war der Lokführer des auffahrenden Zugs verletzt ins Krankenhaus gekommen. Der Lokführer des zweiten Zuges blieb den Angaben zufolge abgesehen von einem leichten Schock unverletzt.

Warum ist die Bergung der verunglückten Züge so schwierig?

Laut einem Bundespolizei-Sprecher entweicht weiter explosives Propangas aus zwei Kesselwaggons. Vor der Bergung müssten die Waggons leer sein, sagte er: "Jeder Funken kann dort zu einer Katastrophe führen." Am Samstag mussten die Einsatzkräfte aus Sicherheitsgründen aus der Gefahrenzone gebracht worden. Explosionsgeschützte Lüfter seien eingesetzt worden, um künstlichen Wind zu erzeugen und eine Gaswolke zu verwehen, eine 400 Meter weite Sicherheitszone um den Unfallort herum errichtet.

In einer Pressemitteilung von Freitagnachmittag spricht die Deutsche Bahn von großen Schäden an der Infrastruktur, die im vollen Ausmaß bisher nicht bekannt waren. Doch "schon jetzt zeichnen sich große Schäden an Oberleitung, Leit- und Sicherungstechnik und am Gleisbett ab", sagt der Bahn-Sprecher.

Zwei Güterzüge sind am Donnerstagmorgen kollidiert. Aus den beschädigten Waggons entweicht entzündliches Propangas.
Zwei Güterzüge sind am Donnerstagmorgen kollidiert. Aus den beschädigten Waggons entweicht entzündliches Propangas. (Quelle: Fernando Martinez Lopez/dpa)

Der Sprecher erklärte, pro Kesselwagen seien 50 Tonnen Gas geladen – es sei davon auszugehen, dass jede Stunde rund 250 Kilogramm entwichen. Auch die übrigen Wagen der beiden Züge privater Bahnunternehmen seien noch nicht geborgen. In der Nacht zu Freitag sei der Unfallort abgesperrt und gesichert worden. Hinzu kommt: "Die Unfallstelle ist nur über einen Waldweg zu erreichen, was den Zugang erschwert", sagt der Sprecher.

Um das ganze Ausmaß der Schäden zu begutachten und mit den Reparaturarbeiten beginnen zu können, müsse die Unfallstelle jedoch zunächst von den Behörden freigegeben und anschließend geräumt werden", so der Sprecher. Vorher kann es also gar nicht mit den Reparaturen losgehen.

Wie gehen die Einsatzkräfte jetzt weiter vor?

Neben den Spezialisten aus dem Chemiepark im Ruhrgebiet haben Experten der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung die Unfallstelle begutachtet. Experten der Deutschen Bahn bereiten den Abtransport der unbeschädigten Waggons vor. Kräne und schweres Gerät sollen die verunfallten Fahrzeuge abtransportieren.

Doch zunächst müsse eine Spezialeinheit der Feuerwehr das Propangas aufwendig abpumpen – erst dann können die leckgeschlagenen Kesselwagen auf die Gleise gesetzt werden. Die Arbeiten werden noch Tage dauern.

Unfallstelle in Gifhorn: Bislang konnten die Wracks nicht geborgen werden.
Unfallstelle in Gifhorn: Bislang konnten die Wracks nicht geborgen werden. (Quelle: Fernando Martinez Lopez/dpa)

Gefahr für die Bevölkerung bestand trotz des ausströmenden Gases nicht – die Unfallstelle liegt in einem Waldstück.

Welche Auswirkungen hat der Zusammenstoß auf den Fernverkehr?

Reisende müssen angesichts der Streckensperrung bis mindestens Ende November, genauer bis zum 27.11., mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Ob die Reparatur in neun Tagen zu schaffen ist, ist jedoch ungewiss. Der Bahn-Sprecher: "Eine verlässliche Prognose, wann auf der Strecke wieder Züge fahren können, ist deshalb derzeit nicht möglich."

Betroffen ist unter anderem die viel befahrene Strecke zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin. Ebenfalls betroffen sind etwa ICE-Züge aus der Schweiz über Frankfurt und Kassel nach Berlin.

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Die IC-Verbindungen zwischen Amsterdam und Berlin fahren nach Angaben der Bahn nur bis Hannover und starten auch dort in Gegenrichtung. Auch Züge, die von Hamm und Münster aus über Hannover bis nach Berlin fahren, sind demnach betroffen.

Hier erfahren Sie für einige Städte detailliert, welche Züge, die aus Ihrer Stadt losfahren, auch von dem Zug-Chaos im Norden betroffen sind:

Die Bahn rät auf Twitter, sich regelmäßig auf der Website der Bahn oder in der DB-Navigator-App über die eigene Verbindung zu informieren. Außerdem sei mit einer hohen Auslastung in den verbleibenden Zügen zu rechnen.

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Auch der Regionalverkehr ist von der Sperrung zwischen Wolfsburg und Lehrte betroffen – es geht um die Enno-Linie RE30 von Hannover über Gifhorn nach Wolfsburg. Auf dem Abschnitt zwischen Hannover und Meinersen pendeln Züge, ebenso auf dem Abschnitt zwischen Wolfsburg und Gifhorn, teilte das Unternehmen mit. Ein Schienenersatzverkehr zwischen Gifhorn und Meinersen sei eingerichtet worden.

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Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung der Deutschen Bahn vom 18.11.2022 per Mail
  • Telefonat mit der Pressestelle der Deutschen Bahn in Berlin
  • Eigene Recherche
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  • Claudia Zehrfeld
Von Claudia Zehrfeld
Deutsche BahnGifhornZugausfallZugverkehr

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