Hannover: Schulen sollen kostenlose Tampons erhalten

Hannovers Schülervertretung hat einen Antrag auf kostenlose Menstruationsartikel in Schulen gestellt. Dieser wurde vom Ausschuss der Stadt diskutiert und stieß auf Zustimmung.

Die Stadt Hannover will 20 Schulen mit Binden und Tampons ausstatten. Sie sollen zu Pilot-Schulen werden und mit den gewonnenen Erfahrungen und Konzepten Best-Practice-Beispiele für andere werden. Ein Schülerantrag wurde am Mittwoch einstimmig vom Schulausschuss verabschiedet.

Die Antragsteller hätten nicht nur Zustimmung von Lehrern und Eltern, sondern auch seitens der Fraktionen bekommen, so die "NP". Die CDU habe einen Änderungsantrag geplant und diesen vorzeitig zurückgezogen.

Hannover: Kosten für Hygieneartikel sollen geprüft werden

Wie die "HAZ" berichtet, prüfe die Verwaltung der Schulen, wie teuer eine Ausstattung mit Menstruationsartikeln für alle Schulen wäre. Nach Schätzungen der schulpolitischen Sprecherin der Grünen im Rat, Eva Vögtle, seien die Kosten überschaubar und lägen etwa bei 19.000 Euro. "Die Kosten sind nicht unglaublich hoch, aber es kann unglaublich viel helfen", so Vögtle laut "HAZ".

Die Schülervertreter hatten argumentiert, dass das Thema in vielen Familien nicht besprochen oder sogar als Tabu-Thema behandelt werde. Auch die unmögliche Planbarkeit der Periode sei als Argument genannt worden.

Stadt Hannover sucht nach 20 Schulen für das Förderprojekt

Mit frei verfügbaren Produkten in den Schulen müssten Mädchen nicht auf den Unterricht verzichten. "Es ist auch eine Geldfrage", sagte Schülervertreterin Marie Scholz laut "NP". Pro Jahr würden die Kosten für Tampons und Binden auf etwa 200 Euro geschätzt. Ärmere Mädchen würden auf Toilettenpapier oder Stoffreste zurückgreifen, was das Infektionsrisiko vergrößere.

Die Stadt Hannover wolle nun alle Schulen anschreiben, um die möglichen Pilot-Schulen zu bestimmen. Dabei sollen nicht nur weiterführende Schulen in Betracht gezogen werden. Auch in den Grundschulen müsse das Thema präsent sein. Dort seien Schülerinnen oftmals viel unvorbereiteter als in der fünften Klasse.