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So wenig Verkehrstote wie nie


Hannover
So wenig Verkehrstote wie nie

Von dpa
01.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Niedersachsens Innenminister Boris PistoriusVergrößern des BildesBoris Pistorius, Innenminister von Niedersachsen. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Es gibt tatsächlich auch positive Folgen der Corona-Pandemie: Im vergangenen Jahr sind in Niedersachsen so wenige Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren. Insgesamt starben 352 Menschen im Verkehr - 18 weniger als 2020, wie Innenminister Boris Pistorius am Freitag sagte. Schon im Coronajahr 2020 war mit damals 370 Toten ein Tiefstand erreicht worden.

"Seit Beginn der Pandemie hat sich die Mobilität von uns allen verändert", erklärte der SPD-Politiker. 2021 seien noch immer viele Menschen im Homeoffice gewesen. Nur bei Todesopfern unter Motorrad- und Rollerfahrern sah es etwas anders aus - ihre Zahl stieg von 58 im Jahr 2020 auf 75 im vergangenen Jahr. Der deutliche Anstieg um knapp 30 Prozent in dieser Gruppe sei "alarmierend", betonte Pistorius. "Der Start der Motorradsaison steht unmittelbar bevor."

Laut Statistik stieg die Zahl der Todesopfer in der Klasse der Motorräder mit mehr als 125 Kubikzentimetern um 9 auf 56, in der Klasse der Leicht- und Kleinkrafträder nahm allein die Zahl der tödlich verunglückten Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren von einem auf 8 zu. "Ich wünsche allen Motorradfahrerinnen und -fahrern eine schöne Saison mit wunderbaren Ausfahrten, aber vor allem wünsche ich Ihnen, dass sie gesund wieder nach Hause kommen", sagte Pistorius. Dietmar Schilff, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sagte mit Blick auf die jungen Verkehrstoten: "Hier gilt es deutlich zu vermitteln, dass auch solche Fahrzeuge keine Spaßgeräte sind, sondern im Verkehr deutliche Risiken mit sich bringen."

Die Hauptursache für Verkehrsunfälle mit Todesopfern war wieder: zu hohes Tempo. Dazu kamen die Missachtung von Vorfahrtsregeln, Fehler beim Überholen und Abbiegen sowie zu wenig Abstand. Etwa ein Drittel der Todesopfer starb wegen zu schneller Fahrt - "weil irgendjemand zu schnell gefahren ist", sagte Pistorius. "Es gibt keine Entschuldigung dafür, zu schnell zu fahren. Wer das tut, muss sich darüber im Klaren sein, dass er konkret Menschenleben gefährdet."

Außerdem erklärte der Minister, die Zahl der Toten bei Unfällen im Zusammenhang mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten habe sich mehr als verdoppelt - auf 22 im vergangenen Jahr. "Sich betrunken oder im Rausch hinters Steuer zu setzen, ist alles andere als ein Kavaliersdelikt", mahnte er. "Wer so etwas tut, kann im nächsten Moment für den eigenen oder den Tod eines anderen Menschen verantwortlich sein." Unter Fußgängern und Radfahrern gab es dagegen weniger Todesopfer als ein Jahr zuvor. Jedes vierte Todesopfer starb bei einem Baumunfall, allerdings sank die Zahl der betreffenden Opfer von 121 im Jahr 2020 auf 96.

Pistorius kündigte eine landesweite Unfallpräventionskampagne zum Thema Fahrtüchtigkeit an, außerdem mehr Kontrollen. Für Schilff der richtige Weg: "Die Polizei hat sich in den letzten Monaten aufgrund von gestiegenem Krankenstand und einer insgesamt angespannten Einsatzlage aus diesen Bereichen stellenweise stark zurückziehen müssen", meinte er. "Das darf nicht zum Dauerzustand werden."

Auffällig blieben die Opferzahlen unter älteren Menschen: Julia Semper vom Landespolizeipräsidium erklärte, in der Gruppe der Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren seien im vergangenen Jahr 111 Menschen im Verkehr gestorben, zwei weniger als 2020. Ihr Anteil an den Verkehrstoten lag damit bei rund 32 Prozent - während ihr Bevölkerungsanteil nur etwas mehr als 22 Prozent beträgt.

Zwar sank die Gesamtzahl der Toten im Straßenverkehr, aber die Zahl aller polizeilich registrierten Verkehrsunfälle in Niedersachsen stieg 2021: Nämlich um 3,9 Prozent oder 7171 Unfälle auf 192 015 Unfälle. Aber: Nicht nur die Zahl der Toten, auch die der Schwerverletzten gab nach - auf 5197 nach 5260 im Jahr 2020.

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