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Dauereinsatz für Berliner Feuerwehr: nächster Sturm kommt


Potsdam
Dauereinsatz für Berliner Feuerwehr: nächster Sturm kommt

Von dpa
20.02.2022Lesedauer: 3 Min.
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Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer: Die Unwetter in den vergangenen Tagen haben der Berliner Feuerwehr keine Pause gelassen - seit Freitagabend galt für sie durchgängig der Ausnahmezustand. Kaum waren die Folgen von "Ylenia" halbwegs abgearbeitet, sorgte Sturmtief "Zeynep" für noch mehr Einsätze. Auch bei Bussen und Bahnen gab es zwischenzeitlich erhebliche Einschränkungen und am Hauptstadtflughafen BER Probleme bei der Abfertigung. Für die Feuerwehr war die Arbeit auch am Sonntagnachmittag noch nicht getan. "Es kommen immer wieder neue Meldungen rein, die noch auf den Sturm zurückzuführen sind", sagte ein Sprecher. Der am Freitagabend ausgerufene Ausnahmezustand dauerte an - auch mit Blick auf den nächsten angekündigten Sturm.

Das bedeutet in diesem Fall, dass so viele Alarmrufe eingehen, dass sie nicht mehr nacheinander abgearbeitet werden können, sondern Prioritäten gesetzt werden müssen. Am Sonntagmorgen gegen 9.00 Uhr waren noch 35 Einsätze abzuarbeiten, die im Zusammenhang mit dem Sturm standen. Diese wurden nach Angaben des Feuerwehrsprechers im Tagesverlauf erledigt. Offensichtlich wegen des teils starken Regens am Sonntag gab es jedoch immer wieder neue Einsätze. Da der Deutsche Wetterdienst (DWD) ab dem späten Sonntagabend das Sturmtief "Antonia" erwartete, wollte die Feuerwehr den Ausnahmezustand beibehalten.

Von Freitagabend bis Samstag um 19.00 Uhr waren die Feuerwehrleute zu 2033 Einsätzen ausrückt, die im Zusammenhang mit dem Sturm standen. "So viele waren es nicht einmal in den Silvesternächten noch vor der Corona-Pandemie, die sonst als einsatzreichste Nächte des Jahres für die Berliner Feuerwehr gelten", hieß es in einer Mitteilung. Über mehrere Stunden hinweg seien mehr als 60 Notrufe gleichzeitig in der Leitstelle eingegangen. An normalen Tagen seien es durchschnittlich 5 Anrufe, so die Feuerwehr. Rund 1030 Helfer waren im Einsatz, 500 davon stellte die 59 Freiwilligen Feuerwehren.

Wie schon beim Sturmtief "Ylenia" am Donnerstag mit 1366 Einsätzen waren es häufig umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer oder herabgestürzte Dachziegel, wegen der die Feuerwehrleute gerufen wurden.

Drei Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr verletzt - darunter ein Feuerwehrmann. Dieser wurde in Spandau nach Polizeiangaben bei nächtlichen Räumarbeiten von einem betrunkenen 50-Jährigen geschubst und dabei leicht an der Schulter verletzt. Gegen den Angreifer werde nun wegen tätlichen Angriffs auf einen Feuerwehrbeamten ermittelt, hieß es am Samstag.

Besonders stark hatte der Sturm den Süden und Südwesten der Stadt getroffen: In Schöneberg stieß nach Angaben der Feuerwehr eine S-Bahn gegen einen Baum auf den Gleisen, im Villenviertel Grunewald entwurzelte der Sturm viele Bäume. Viele Schäden wurden erst bei Tageslicht entdeckt und gemeldet. In Biesdorf im Osten von Berlin flickten Einsatzkräfte am Samstagmorgen eine Gasleitung, in die ein herabstürzender Baum ein Leck gerissen hatte. In Britz im Bezirk Neukölln trug die Feuerwehr einen besonders großen Baum mit Kran und Drehleiter ab.

Am Berliner Flughafen kam es zu Schwierigkeiten bei der Gepäckabfertigung. Hunderte Fluggäste warteten nach Angaben eines dpa-Reporters am späten Freitagabend vergeblich auf ihre Koffer. Der Flughafen hatte wegen des Sturms den Betrieb der Gepäckbänder eingestellt, die Reisenden sollten ihre Koffer am nächsten Tag abholen. Wegen der hohen Windgeschwindigkeiten sei das Gepäck zum Teil weder aus den Flugzeugen aus- noch eingeladen worden, sagte ein Flughafensprecher am Samstag. Am Sonntag hieß es, die Abfertigung laufe ganz normal. Flüge seien wegen des Sturms nicht abgesagt worden, teilweise habe es allerdings Verspätungen gegeben.

Zum Teil erhebliche Einschränkungen gab es auch im öffentlichen Nahverkehr. Besonders stark war nach Angaben der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) der Busverkehr betroffen. In der gesamten Stadt wurden zahlreiche Buslinien zeitweise umgeleitet oder unterbrochen - etwa wegen umgestürzter Bäume auf der Strecke. Einschränkungen gab es bis zum späten Samstagnachmittag auch bei S-Bahnen, Straßenbahnen und U-Bahnen. Beim Busverkehr gab es auch am Sonntag vereinzelt noch kurzfristige Umleitungen.

Die Deutsche Bahn meldete unterdessen, dass die Stürme noch mehr Schäden im Streckennetz hinterlassen hätten als zunächst gedacht. Zwischenzeitlich seien insgesamt über 6000 Kilometer nicht befahrbar gewesen. Besonders im Norden und Nordosten Deutschlands müssten Reisende bis mindestens Montagnachmittag mit starken Beeinträchtigungen rechnen. Die Bahn riet dazu, Reisen von und nach Hamburg möglichst zu verschieben.

Die Wetterlage bleibt angespannt: In der Nacht zum und am Montag selbst erwartet der DWD für Berlin und Brandenburg das neue Sturmtief "Antonia". Es werde Böen mit einer Windgeschwindigkeit zwischen 65 und 90 Stundenkilometern mit sich bringen, hieß es. Der Sturm sei aber nicht zu vergleichen mit den beiden Vorgängern.

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