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Verschärfte Corona-Regeln zum Schulstart im Norden


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Verschärfte Corona-Regeln zum Schulstart im Norden

Von dpa
06.01.2022Lesedauer: 3 Min.
SchuleVergrößern des BildesStühle stehen in einem Klassenzimmer auf den Tischen. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Mit der weihnachtlichen Ferienruhe an den schleswig-holsteinischen Schulen ist es am Montag vorbei. Weil die Corona-Infektionszahlen stark steigen, gelten mit Schulbeginn schärfere Regeln zum Beispiel bei Tests für Schüler, Lehrer und andere Beschäftigte. Der Präsenzunterricht habe dabei höchste Priorität, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Donnerstag. "Schülerinnen und Schüler brauchen so viel wie möglich Kontinuität und Normalität."

Zu den verschärften Maßnahmen gehöre eine zunächst für zwei Wochen ausgeweitete Testpflicht. Statt wie bisher zwei seien jetzt drei Tests pro Woche vorgesehen. Mit der nächsten Schul- und Corona-Verordnung soll die Testpflicht auch auf Genesene und Geimpfte ausgeweitet werden. Prien forderte alle an Schulen Tätigen und alle Schüler dazu auf, bereits jetzt freiwillig an Tests teilzunehmen, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung gelte für alle Schularten und alle Jahrgänge. Von Ausnahmen sollte zurückhaltend Gebrauch gemacht werden.

Für Grundschulen und Förderzentren werde das Kohortenprinzip wieder eingeführt, kündigte die Ministerin an. Die Kohorten sollen möglichst klein gehalten werden. Sie könnten bei klassenübergreifendem Unterricht oder zur Umsetzung von Ganztags- und Betreuungsangeboten aber mehrere Lerngruppen oder sogar Jahrgänge umfassen.

Angebote außerhalb des Unterrichts in den Nachmittagsstunden werden bis zum 23. Januar ausgesetzt. Im Sport- und Musikunterricht sollen besonders infektionsanfällige Aktivitäten vermieden werden. Wettkämpfe oder Singen sowie das Musizieren mit Blasinstrumenten sind nicht erlaubt.

Bei Quarantäne-Anordnungen der Gesundheitsämter können die Schulen zum Distanzunterricht für betroffene Lerngruppen, Jahrgänge oder die gesamte Schule übergehen. Das kommt laut Prien in Betracht, wenn mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in der entsprechenden Gruppe von einer Quarantäneanordnung oder ein Drittel der Lehrkräfte betroffen sind.

Prien, die derzeit auch Vorsitzende der Kultusministerkonferenz ist, warb erneut für Schutzimpfungen. "Impfen ist und bleibt der Schlüssel, um diese Pandemie in den Griff zu kriegen. Deshalb appelliere ich noch einmal ausdrücklich an alle Erwachsenen und die Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 17, die bestehenden Angebote für Beratung und Impfung anzunehmen." Ab sofort seien auch für die 12- bis 17-Jährigen Booster-Termine in den Impfzentren buchbar, betonte die Ministerin. Für die Fünf- bis Elfjährigen gelte ebenso die Bitte, die Beratungsangebote wahrzunehmen und eine bewusste Entscheidung durch die Eltern zum Impfen zu treffen.

Aus Sicht des bildungspolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Martin Habersaat, ist es richtig, den Start der Schulen mit einem strengeren Testregime zu verknüpfen. Drei Tests pro Woche machten andere Länder seit längerem vor. Die SPD habe bereits im Dezember Tests auch für Geimpfte und Genesene gefordert. Kontinuität und Normalität seien wichtig. "Dazu könnte allerdings längst ein regelhafter Einsatz von digitalen Möglichkeiten im Distanzunterricht gehören."

Nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft GEW sollte zum Distanzunterricht gewechselt werden, wenn die Infektionszahlen gewaltige Höhen erreichen. "Die von Frau Prien für Distanzunterricht genannten Hürden erscheinen uns doch sehr hoch", teilte der GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer mit. Außerdem hält die GEW einen täglichen Test für sinnvoll.

Die schulpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Ines Strehlau, erinnerte daran, dass Schule für Heranwachsende auch der Ort sei, an dem sie sich mit Freunden treffen, soziale Kontakte knüpfen und erste Schritte außerhalb der wachsamen Augen der Eltern machen. Die Schulen müssten daher so lange wie möglich offen gehalten werden, aber nicht um jeden Preis.

Der Landesvorsitzende der Jungsozialisten, Kianusch Stender, kritisierte Priens Konzept. Trotz hoher Inzidenzen wolle die Jamaika-Regierung weiter am Präsenzunterricht festhalten. "Das grenzt an Realitätsverweigerung. Wir brauchen jetzt einen gut organisierten Distanzunterricht, um die Omikron-Welle zu brechen."

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