Vom Hauptbahnhof Direktzug von Köln nach London? Stadt äußert sich

Eine Zugverbindung von Köln in die britische Hauptstadt London könnte Realität werden. Einige Hürden gibt es allerdings noch.
Die Stadt Köln bewertet eine neue Zugverbindung zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und London grundsätzlich positiv. Das geht aus einer Antwort der Verwaltung an die FDP-Fraktion hervor. Demnach könnte eine neue Direktverbindung wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen und den Tourismus fördern.
"Eine schnelle und direkte Verbindung nach London würde Köln für internationale Unternehmen, insbesondere britische Firmen, noch attraktiver machen", heißt es in der Antwort der Stadt weiter. Bisher müssen Passagiere, die mit dem Zug von Köln nach London reisen wollen, in Brüssel einmal umsteigen. Die Fahrt dauert mit Umstieg zwischen fast vier und fünf Stunden.
Kölner Hauptbahnhof: Direktzug nach London diskutiert
Eine Direktverbindung durch Zugbetreiber Eurostar würde die Fahrzeit deutlich verkürzen. Derzeit seien seitens der Deutschen Bahn keine konkreten Pläne für eine Direktverbindung bekannt, teilt der Zweckverband go.Rheinland weiter mit. Seit Kurzem bietet Eurostar auch die Möglichkeit an, Tickets in einem Vorgang für die gesamte Fahrt zu buchen. Vorher war für die Fahrt nach Brüssel teilweise eine Extra-Buchung über den Betreiber Thalys notwendig.
Die Stadt sieht in einer möglichen Direktverbindung nicht nur positive Effekte für die Wirtschaft: "Die verbesserte Erreichbarkeit könnte des Weiteren einen deutlichen positiven Einfluss auf den Tourismus in Köln haben. Sowohl auf das Messegeschäft als auch auf die Freizeitwirtschaft", heißt es in der Antwort der Verwaltung. Briten seien nach den Niederländern die zweitgrößte Besuchergruppe in Köln.
Auch für die Verkehrswende wäre ein Zug von London nach Köln positiv. Derzeit gibt es wöchentlich bis zu 53 Direktflüge nach London-Heathrow von Köln/Bonn aus. Diese könnten durch eine Zugverbindung reduziert werden.
Zug von Köln nach London: Passkontrollen in Köln?
Allerdings sieht die Stadt auch einen hohen Aufwand, um eine solche Verbindung zu ermöglichen. Da Großbritannien kein Mitglied des Schengenraums ist, müssten bei der Abfahrt Gepäck- und Personenkontrollen durchgeführt werden. Hierfür müsste ein Teil des Kölner Hauptbahnhofs temporär vom Rest des Bahnhofs abgetrennt werden. Derzeit wäre dies nur auf Gleis 1 möglich. Die Auswirkungen auf den Regional- und innerdeutschen Fernverkehr wären groß.
"Hinsichtlich der logistischen Abwicklung im Kölner Hauptbahnhof sehen Verwaltung und go.Rheinland diese Direktverbindung deshalb kritisch", erklärt die Stadt weiter. Das europäische Fernverkehrsangebot von Köln aus wird seit Jahren schrittweise ausgebaut. So gibt es bereits Verbindungen in Richtung Amsterdam, Paris und zeitweise auch einen Nachtzug ins italienische Venedig.
- Pressemitteilung der FDP Köln vom 13. Mai 2025 (per E-Mail)
- Ratsinformationssystem der Stadt Köln: Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der FDP