Fast ein Jahr später Rätsel um Babyleiche in Halle gelöst? Frau festgenommen
Die Leiche eines Babys gab der Polizei in Halle Ende vergangenen Jahres Rätsel auf. Nun der Durchbruch: Die mutmaßliche Mutter wurde gefunden.
Etwa ein Jahr nach dem Fund einer Babyleiche an einem Wertstoffhof in Halle ist eine 38 Jahre alte Tatverdächtige vorläufig festgenommen worden. Den heißen Tipp hatte offenbar ein Bekannter der Frau gegeben.
Die Frau sei dringend tatverdächtig, im Dezember 2021 "ihre neugeborene Tochter" am späteren Fundort schutzlos abgelegt zu haben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle am Montag.
Zeuge verriet mutmaßliche Mutter
Der Leichnam des Säuglings war kurz nach Weihnachten gefunden worden. Lange Zeit hatten die Ermittler im Dunkeln getappt. Der entscheidende Hinweis kam laut Staatsanwaltschaft aus der Bevölkerung: Demnach habe ein Zeuge der Polizei von der raschen Gewichts- und Wesensveränderung der Beschuldigten berichtet.
Zu der Frau passten außerdem weitere Ergebnisse einer DNA-Analyse zum Alter sowie zur Haar- und Augenfarbe. Zudem sei das Telefon der Beschuldigten zum Zeitpunkt der Tat am Tatort eingeloggt gewesen. Auch ein Kleidungsstück trug zur Auflösung bei.
T-Shirt am Tatort half bei Aufklärung – Frau passt auf Phantombild
Ein T-Shirt am Tatort war nach Angaben der Staatsanwaltschaft in einem Sozialkaufhaus in Halle gekauft worden. Eine Mitarbeiterin des Sozialkaufhauses hatte mit der Polizei ein Phantombild angefertigt, das ebenso zu der Beschuldigten passte. Das seien die vier wesentlichen Ermittlungsergebnisse, die zu der Frau geführt hätten, teilte der Sprecher mit.
Am 28. Dezember 2021 hatte eine Passantin die Polizei Halle auf das tote Neugeborene aufmerksam gemacht. Es war offenbar an einem Zaun eines Entsorgungsbetriebs zurückgelassen worden. Die Obduktion des Babys deutete darauf hin, dass das Kind bei der Geburt noch gelebt hatte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen Totschlags gegen die Frau.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche