Lufthansa-Flug nach München Notlandung wegen Bombendrohung bei Tiktok
Eine Lufthansa-Maschine von New York nach München muss in Paris landen – weil bei Tiktok ein Nutzer schrieb: "Ich habe eine Bombe im Flieger platziert."
Bewaffnete Beamte haben einen Lufthansa-Flug von New York nach München in Paris in Empfang genommen. Der Airbus vom Typ A346-642 hatte nach fast sechseinhalb Stunden in der Luft plötzlich über Nordfrankreich seinen Kurs geändert und war am frühen Montagmorgen in Richtung Charles-de-Gaulle-Airport abgedreht.
Der Grund: Bei Twitter hatte ein User mit einem Anschlag gedroht. Unter einem Video, das Flightradar24-Bilder von Flug LH411 zeigte, behauptete er, er habe eine Bombe im Flieger platziert.
267 Passagiere waren im Flieger unterwegs nach München
Ein Schüler an Bord, der mit seiner Familie in den USA gewesen war, erklärte der "Bild"-Zeitung: "Der Pilot sagte erst, dass wir wegen einer technischen Störung landen müssen. Als wir am Flughafen waren, wurden wir schon mit Polizei und Waffen auf dem Rollfeld begrüßt."
267 Passagiere und 14 Crewmitglieder mussten laut "Bild" die Maschine verlassen und wurden dann im Flughafen vom Piloten über die Bombendrohung per Tiktok informiert.
Hohe Kosten durch Ausweichlandung
Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte den Bericht, sprach von einer "Ausweichlandung" in Paris aufgrund einer "möglichen Sicherheitslage". Eine Bombe sei an Bord nicht gefunden worden, die Fluggäste seien nach der Landung in Frankreich auf andere Flüge nach München umgebucht worden.
Dem anonymen Tiktok-User würden nun neben juristischen Folgen horrende Entschädigungszahlungen drohen, hieß es. "Bild" zitierte den Lufthansa-Sprecher: "Eine Ausweichlandung – speziell auf einem Langstreckenflug – kann generell leicht Kosten bis zu einer sechsstelligen Höhe auslösen."
- bild.de: "Notlandung wegen Bombendrohung per TikTok"
- flightradar24.com: Daten von Flug LH411