München: Polizei sucht Angreifer nach Feuerwerk-Rauben

Schläge, Tritte und ein Messer: Mit Gewalt hat sich offenbar eine Räuber-Bande an Silvester in München Feuerwerk verschafft. Nun sucht die Polizei Zeugen.

Silvesterknaller haben an Neujahr für hitzige Diskussionen gesorgt: In München sind Unbekannte offenbar sogar handgreiflich geworden, um an die Raketen zu gelangen. Wie die Polizei am Dienstag angibt, soll eine Truppe von mehr als zehn Personen an Silvester mindestens zwei Gruppen von Feiernden am Bahnhof in Pasing überfallen haben.

Vier verletzte Jugendliche hatten einer Polizeistreife demnach geschildert, dass ein maskierter Unbekannter versucht habe, ihnen ihr Feuerwerk zu entreißen. Als der Angreifer daran scheiterte, gingen augenscheinliche Komplizen auf die Jugendlichen los, schlugen und traten auf sie ein.

Erst als alle am Boden lagen, ließen sie von ihnen ab – und schnappten sich die Feuerwerkskörper. Für einen der Verletzten endete der Überfall im Krankenhaus. Doch nicht nur hier sollen die Angreifer am Werk gewesen sein.

So beschreiben die Opfer die Gruppe

"Im Rahmen der Ermittlungen vor Ort kamen zwei weitere Personen hinzu", erklären die Ermittler. Sie hatten demnach erzählt, dass sie kurz vor dem Vorfall von derselben Gruppe mit einem Messer bedroht und ihrer Feuerwerkskörper beraubt worden seien. Mit Beschreibungen sucht die Polizei nun nach der Gruppe.

Die etwa zwölf Angreifer werden auf zwischen 16 und 20 Jahre alt geschätzt und waren bei den Überfällen dunkel gekleidet. Nur einer von ihren war maskiert, mehrere trugen demnach einen Bart. „Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich des Pasinger Bahnhofsplatzes (Pasing) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?“, fragt die Polizei. Hinweise können unter 089/2910-0 gemeldet werden.

Nach Ausschreitungen in der Silvesternacht, bei denen Randalierer Polizisten und Rettungskräfte attackiert haben, hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) harte Strafen gefordert. In München hatten sich am Marienplatz und in der Fußgängerzone etwa 20.000 Menschen versammelt, die nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder gemeinsam den Jahreswechsel begingen. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste hatten eigenen Angaben viel zu tun. Trotzdem sei es überwiegend friedlich geblieben.