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"Genderpolizei": Spottlied von SPD-Mann löst wilde Debatte aus – Nazi-Vergleiche


"Brauner Abschaum"
Gender-Spottlied von SPD-Mann löst wilde Debatte aus

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 11.02.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 194654592Vergrößern des BildesRoland Hefter (Archivbild): Aktuell veralbert er musikalisch die gendergerechte Sprache. (Quelle: IMAGO/B. Lindenthaler)
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Im Internet schlagen mal wieder die Wellen hoch. Das Lied "Genderpolizei" von SPD-Stadtrat Roland Hefter sorgt für Euphoriestürme und Kritik gleichermaßen.

Sanfte Gitarrenklänge, fröhliche Singstimme, bissiger Spott: Das neue Lied von Liedermacher und Münchner SPD-Stadtrat Roland Hefter heißt "Genderpolizei". "Ich lauf‘ auf dem Bürgersteig, und denk mir nix dabei", lauten die ersten Zeilen. "Doch plötzlich kommt – tatütataa – die Genderpolizei. Ich werd‘ verhaftet wegen grober Sprachfahrlässigkeit – denn es heißt, des woaß doch jeder: Bürger*innensteig!"

Veröffentlicht hat Hefter das Stück am Donnerstag. Seither tobt um ihn herum der Sturm. Viele feiern ihn, viele fassen sich an den Kopf. Gerade in der eigenen Fraktion sähen viele diesen Beitrag zur Genderdebatte kritisch, schreibt die "Süddeutsche" – kaum verwunderlich, weil sich SPD und Grüne ja "Geschlechtergerechtigkeit in all ihren Dimensionen" als Ziel in ihren Münchner Koalitionsvertrag geschrieben hatten.

Die Jusos, so berichtet es die "Süddeutsche", sollen intern in einem Brief ihren Unmut über Hefter geäußert haben. SPD-Fraktionsvorsitzende Anne Hübner erklärte knapp: "Roland ist Kabarettist und Künstler. Als solcher ist er frei, zu singen, was er möchte." Zugleich betonte sie: "Als Fraktion gendern wir selbstverständlich seit vielen Jahren und halten das auch für wichtig, da es uns um Gerechtigkeit für alle auch in der Sprache geht."

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"Brauner Abschaum": Münchner Stadtrat in rechte Ecke gestellt

Linken-Fraktionschef Stefan Jagel wurde deutlicher, was er von Hefter hält. Er twitterte, der SPD-Mann fantasiere eine vermeintliche Genderpolizei nur herbei. Er erwarte eine Distanzierung der SPD-Fraktion. Kern der Kritik: "Ganz schön daneben, als Künstler*in so in den von rechts dominierten Kulturkampf gegen das ach so autoritäre Gendern einzusteigen."

Und hier wird es kompliziert. Denn Zuspruch findet Hefter tatsächlich unter anderem von ganz weit rechts außen. Was wiederum einige aus dem eher linken Lager erzürnt: "Absicht, sich in mitunter braunem Abschaum wohlzufühlen?", soll etwa Grünenpolitiker Arne Brach in einer Privatnachricht an Hefter geschrieben haben. Aus dieser Nachricht zitiert die "Bild": "Wegen Likes? Die junge (Nazi) Freiheit liebt Roland schon mal – stolz darauf?"

Hefter: "Die Gefahr von Rechts ist groß und gefährlich"

Auf dieses Argument seiner Kritiker hat Hefter inzwischen reagiert: "Manche scheinen echt zu glauben, alle Menschen, die ein Problem mit dem Gendern haben, sind Rechtsaußen", schrieb er bei Facebook. Doch so werde es nichts mit dem Kampf gegen völkisches Gedankengut.

"Die Gefahr von Rechts ist groß und gefährlich", hält er fest. Gerade deshalb gelte es zu bedenken: "Wer Menschen, bei denen das Binnen-I oder der Genderstern für die Gleichstellung keine Rolle spielt, unüberlegt und pauschal in die rechte Ecke schiebt, der spielt der AfD in die Karten."

Verwendete Quellen
  • Diverse Beiträge auf Twitter und Facebook
  • Eigene Recherchen
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