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München: Politiker im Drag-Outfit im Stadtrat – so reagiert OB Reiter


Als "Zarah Zylinder"
Politiker kommt als Dragqueen in den Stadtrat

  • Olaf Kern
Von Io Görz, Olaf Kern

Aktualisiert am 17.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Am Mittwoch hat der Stadtrat Thomas Lechner eine Rede im Stadtrat in München gehalten und sich auch direkt an OB Reiter gewandt.Vergrößern des Bildes
Am Mittwoch hat der Stadtrat Thomas Lechner eine Rede im Stadtrat in München gehalten und sich auch direkt an OB Reiter gewandt. (Quelle: Screenshot / Livestream Stadt München)

Im Stadtrat in München gab es am Mittwoch einen besonderen Hingucker: Der Linken-Abgeordnete Thomas Lechner kam im Drag-Outfit zur Vollversammlung.

Passend zum internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) ist der Abgeordnete der Fraktion Die Linke/Die Partei, Thomas Lechner, am Mittwoch zur Vollversammlung des Münchner Stadtrats in einem besonderen Outfit erschienen.

Der Abgeordnete hatte sich mit blonder Perücke, Rock und buntem Make-up zurechtgemacht und hielt eine Rede zum Tagesordnungspunkt "Barrieren abbauen". Zum Beginn seiner Rede wurde auch klar, was der Anlass seines Outfits war.

Thomas Lechner nämlich fragte nach, ob man den Livestream stoppen müsse, denn wenn Jugendliche oder Kinder ihn so sähen, "führt das doch sicher zu einer frühsexuellen Revolution in der Stadt", wie Lechner ironisch bei OB Dieter Reiter nachfragte. Nachdem er sich versichert hatte, dass der Livestream weiterlaufen durfte, hielt er nach kurzem Hinweis auf den IDAHOBIT seine Rede zum Thema "Barrieren abbauen".

Abgeordneter bekräftigt Unterstützung für Drag-Kultur

Als Abschluss der Rede ging Thomas Lechner noch auf die aktuelle Debatte um eine Drag-Lesestunde in der Münchner Stadtbibliothek ein. Er wandte sich direkt an den CSU-Stadtrat Hans Theiss. Dieser möge sich hoffentlich schämen nach dem, was er "angezettelt" habe, so Lechner in seiner Rede. Er bezog sich damit auf Äußerungen des CSU-Stadtrats zu der geplanten Aktion am 13. Juni.

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An den Oberbürgermeister Dieter Reiter gewandt sagte Thomas Lechner, er fände es toll, wenn dieser seine Enkelkinder an die Hand nehmen würde und zu der Drag-Lesung am 13. Juni in der Münchner Stadtbibliothek kommen würde. Dann käme auch er, Thomas Lechner, noch einmal in Drag mit – als Unterstützung. Das Angebot ließ OB Reiter zunächst unbeantwortet.

Im weiteren Verlauf der Sitzung trug Thomas Lechner, oder auch "Zarah Zylinder", wie ihn auf Twitter seine Stadtratskollegin Marie Burneleit von der "Partei" vorstellte, ein T-Shirt mit der Aufschrift "My Gender is a drag". Der Bildzeitung München sagte Lechner, er finde die Debatte um die Drag-Lesung "unsäglich". Er wollte zeigen, wie absurd das Ganze sei: "Ich wollte zeigen: Ich bin ich, egal, welche Kleidung ich anhabe."

Wochenlange Debatte um Drag-Lesung in Stadtbibliothek

Am 13. Juni wird in der Stadtbibliothek München eine Lesung mit einem Drag-King, einer Dragqueen und einer jungen trans Autorin stattfinden, bei der unter anderem aus Kinderbüchern vorgelesen wird. Deutschlandweit hatte sich dazu in den letzten Wochen eine Debatte entsponnen. Einige Politiker hatten sich an der Veranstaltung gestört, darunter Bayerns Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Dieser hatte sogar nach dem Jugendamt gerufen, da er eine Kindeswohlgefährdung in der Veranstaltung sieht. Besonderen Anstoß nahm er am Namen des auftretenden Drag-Kings "Eric BigClit" (übersetzt: "Große Klitoris").

Verwendete Quellen
  • Aufzeichnung der Münchner Stadtratssitzung vom 17.5.2023
  • Bild.de: "Politiker als Drag Queen im Stadtrat München"
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