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Angriff auf AfD-Politiker in Augsburg: War es so, wie behauptet?


Dicke Veilchen im Gesicht
Rätsel um mutmaßliche Attacke auf AfD-Politiker – viele offene Fragen

Von t-online, ok

Aktualisiert am 16.08.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0301793853Vergrößern des BildesAndreas Jurca, AfD-Fraktionsvorsitzender in Augsburg: Was geschah am frühen Samstagmorgen? (Quelle: IMAGO)
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Der AfD-Politiker Andreas Jurca ist mutmaßlich zum Ziel eines brutalen Angriffs geworden. Die Polizei ermittelt. Vieles ist noch unklar in dem Fall.

Andreas Jurca, Augsburger AfD-Orts- und Fraktionsvorsitzender, ist offenbar brutal zusammengeschlagen worden. Er selbst vermutet, dass die Täter einen Migrationshintergrund haben. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigen diesen Zusammenhang bislang nicht. Es werden Zeugen gesucht. Auch der Staatsschutz hat sich eingeschaltet. Ein Fall mit vielen offenen Fragen – hier ein Überblick zum Stand der Dinge.

Was ist genau passiert?

Bestätigt von der Polizei ist bislang nur so viel: Die Polizei in Augsburg erhält am frühen Samstagmorgen gegen 5 Uhr einen Notruf. Es meldet sich Andreas Jurca. Der 35-jährige AfD-Politiker teilt mit, er sei im Bereich der Schönbachstraße (im Augsburger Stadtteil Oberhausen) unterwegs. Dort seien der Politiker und sein 32-jähriger Begleiter von zwei unbekannten Personen im Dunkeln angesprochen worden. Dann sei Jurca von einer der beiden Personen unvermittelt ins Gesicht geschlagen und verletzt worden.

Wie kommt es zu der Behauptung, es gebe einen politischen Hintergrund?

Am Sonntag erschien ein Interview von Andreas Jurca auf YouTube mit dem AfD-nahen "Deutschland-Kurier". Jurca sprach dabei von einer "größeren Gruppe", die ihnen in der Nacht auf Samstag entgegengekommen sei. "Südländer. Damit meine ich aber nicht Italiener, nicht Spanier ... Ich glaube, jeder weiß, was ich damit meine."

Und weiter: "Einer von ihnen kam auf mich zu und meinte 'Du bist doch dieser Andreas Jurca von den Plakaten'", schildert er weiter. Als Jurca bejaht, habe der Mann unvermittelt zugeschlagen. Jurca erinnert sich auch, dass einer "Scheiß Nazi" gerufen haben soll. Er verweist ansonsten auf "Erinnerungslücken" und dass er immer wieder das Bewusstsein verloren habe.

Wer ist Jurcas Begleiter?

Andreas Jurca soll in der Tatnacht in Begleitung eines 32-jährigen Parteikollegen gewesen sein. Er gilt als wichtiger Tatzeuge und könnte den geschilderten Hergang bestätigen. Bislang verschweigt Jurca aber die Identität des Begleiters. Warum? Der Polizei ist der Begleiter nach eigenen Angaben jedoch bekannt. Die Vernehmung stehe noch bevor, bestätigt die Polizei Schwaben Nord im Gespräch mit t-online am Mittwoch. Ansonsten seien bislang keine weiteren Zeugen gefunden worden.

Was ist mit den Verletzungen von Jurca?

Jurca setzte in der Tatnacht den Notruf ab, eine medizinische Versorgung lehnte er laut Polizei aber ab. Erst am Tag danach begab er sich ins Krankenhaus. Dazu sei es laut Jurca erst nach Rücksprache mit seiner Frau gekommen, berichtet die "Augsburger Allgemeine".

Jurca hat sich bei der Attacke schwere Prellungen im Gesicht zugezogen. Auch das Sprunggelenk ist gebrochen. Im Interview mit dem "Deutschland-Kurier" sieht man schwere, tiefblaue Blessuren rund um die Augen. Das Gesicht ist zudem stark geschwollen. Außerdem hat er Krücken dabei.

Dass er an beiden Augen schwere Blessuren davongetragen hat, an Mund und Nase aber nicht verletzt ist, erklärt Rechtsmediziner Klaus Püschel der "Bild"-Zeitung so: "Das ist ungewöhnlich, aber möglich. Jeder Täter schlägt anders zu. Wer mit dem Handballen schlägt, verursacht auch nicht unbedingt blutende Wunden."

Was sagt Jurca selbst noch dazu?

Der 35-jährige AfD-Politiker, der auch bei den Wahlen am 8. Oktober für den Landtag kandidieren will, kündigt gegenüber der "Jungen Freiheit" an, dass er den Wahlkampf zunächst ruhen lassen werde. "Ich konzentriere mich jetzt auf meine Genesung und möchte dann so früh wie möglich wieder meinen Jungs und Mädels im Wahlkampf helfen können", wird Jurca weiter zitiert. "Den Rest überlasse ich den Behörden." Außerdem wolle er, "dass die Sache jetzt runterkocht". Gegenüber Medien wolle er sich künftig nicht mehr äußern. "Ich kann nicht mehr, gerade jetzt nicht mehr."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Polizei Schwaben Nord am 16.8.2023
  • jungefreiheit.de: "Angegriffener AfD-Stadtrat Jurca zieht sich aus Öffentlichkeit zurück" vom 15.8.2023
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • bild.de: "AfD-Mann grün und blau" vom 15.8.2023
  • t-online Anfrage bei Polizeipräsidium Schwaben Nord, 14.8.23
  • YouTube-Video Deutschland-Kurier, Interview mit Andreas Jurca, 13.8.23
  • augsburger-allgemeine.de: "Polizei ermittelt nach Angriff auf Augsburger AfD-Politiker Jurca" vom 14.8.2023
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