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AfD-Politiker Dierkes setzt Kopfgeld auf Frau aus – "150 Euro für den Namen"


München
AfD-Politiker setzt "Kopfgeld" auf junge Frau aus

Von t-online, cgo

23.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0259844619Vergrößern des BildesAfD-Mitglied Rene Dierkes bei einem Wahlkampf-Auftritt in München. (Quelle: IMAGO/Sachelle Babbar)
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Weil eine Gruppe linker AfD-Gegner einen Wahlkampfstand belagert, sucht Politiker Rene Dierkes im Netz mit einem "Kopfgeld" nach einer der Teilnehmerinnen.

Der Münchner Landtagskandidat der AfD, Rene Dierkes, hatte auf Facebook das Foto einer jungen Frau gepostet. Dazu schrieb er: "150 Euro für denjenigen, der den Namen der Linksextremistin auf dem Foto mitteilt." Mittlerweile hat er den Post wieder gelöscht. Die Polizei hat Ermittlungen gegen den Politiker eingeleitet.

Vorausgegangen war dem Social Media-Post eine Auseinandersetzung bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in München. Am Samstag, 12. August, hatte der Kreisverband München-Ost an der Kreillerstraße in Berg am Laim einen Infostand aufgebaut. Mit dabei war auch Rene Rierkes, der örtliche Kreisverbands-Vorsitzende.

Zum Infostand gesellte sich neben AfD-Sympathisanten schließlich auch eine Gruppe junger Antifa-Anhänger. Mit dem Transparent "Aktiv werden: Den rechten Wahlkampf sabotieren!" positionierten sie sich neben den AfD-Leuten. Außerdem war die Gruppe mit Megafon und Flyern ausgerüstet.

AfD und Antifa geraten aneinander - Kopfgeld ausgesetzt

Laut eigener Angabe seien die Antifa-Anhänger von einigen AfD-Leuten beleidigt worden. Auch die AfD gibt ihrerseits an, von der andern Seite beschimpft worden zu sein. Zwei Anhänger der Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wurde, hätten laut Polizei sogar Anzeigen gegen die Aktivisten gestellt.

Die Polizei wies den linken Protestanten vor Ort schließlich nach einiger Zeit einen Platz rund zehn Meter abseits des AfD-Standes zu. Aufgelöst wurde allerdings keine der beiden Gruppen, dazu hätte es keinen Grund gegeben. "Jeder Bürger hat grundsätzlich das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln," sagte die Polizei auf SZ-Anfrage.

Rene Dierkes sah das aber nicht so, im Gegenteil: "Die Beamten hätten die Protest-Aktion unterbinden müssen." Via Facebook wurde der Politiker deshalb selbst aktiv und suchte nach der Aktivistin, die an diesem Tag das Megafon gehalten hatte. Um den Namen der Frau herauszufinden, setzte er ein "Kopfgeld" in Höhe von 150 Euro fest.

Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Dierkes nun, dass er die Identität der Frau inzwischen herausgefunden habe. Da er als Rechtsanwalt arbeite, habe er ihre Kontaktdaten benötigt, um zivilrechtliche Ansprüche gegen sie geltend zu machen. Dierkes sehe die Frau als "Rädelsführerin" der Antifa. "Extremismus gehört bekämpft, egal woher er kommt," erklärte sich Dierkes der SZ.

Besagten Post hat der AfD-Politiker inzwischen gelöscht. Die Polizei prüft nun, ob die von Rene Dierkes ausgesetzte Belohnung für die Namensnennung der Frau strafrechtlich relevant ist. Rene Dierkes ist Anwalt und Landtagskandidat der AfD in München. Er selbst beschreibt sich auf der Homepage der Partei als "seriöse, freiheitliche und konservative Kraft".

Verwendete Quellen
  • sueddeutsche.de: "AfD-Kandidat setzt 'Kopfgeld' auf Antifa-Aktivistin aus"
  • afd-muenchen-ost.de: "Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes München Ost aufgestellt"
  • Facebook-Profil Rene Dierkes
  • faz.net: Jeder Dritte in der AfD ist rechtsextrem
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