Bier-Rückruf bei Traditionsbrauerei in Bayern: Geschmack durch Bakterien

Der komische Geschmack hat einen bakteriellen Grund: Eine in München bekannte kleine Traditionsbrauerei startet eine Rückrufaktion.

In Bayern hat die Brauerei Maisach aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck eine Rückrufaktion für zwei Biersorten gestartet. Betroffen sind Flaschen der Maisacher Perle und des Dunklen Räuber Kneißl, die beiden bekanntesten Spezialbiere der Brauerei. Die Biere mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum Februar 2024 sind sauer geworden.

Das berichten die "Süddeutsche Zeitung" und der "Merkur" unter Berufung auf einen Brief des Inhabers. Jedoch seien die betroffenen Biere trotz des schlechten Geschmacks nicht gesundheitsgefährdend. Hinter dem sauren Geschmack stecken Milchsäurebakterien, die in den Produktionsablauf geraten waren.

Biere, die mithilfe der Bakterien sauer gemacht werden, sind in Belgien sogar ein echter Genuss – nur in Deutschland schmeckt es den Kunden aber nicht. Den Betreiber hatten zuvor mehrere Beschwerden wegen des Geschmacks erhalten, heißt es in den Berichten. Die Brauerei hat das Institut Weihenstephan beauftragt, sich auf Spurensuche nach den Bakterien zu begeben, die sich in dem im August gebrauten Sud so stark vermehrt hatten.

Institut Weihenstephan untersucht Vorfall

Bis das Institut die Ursache in der Fabrik gefunden hat, hat sich der Brauer eine Zwischenlösung überlegt: "Bis die Ergebnisse vorliegen, werden die Biere ab sofort durch eine schonende Kurzzeiterhitzung beim Füllen sicher gemacht." Dieses Verfahren werde beim Kellerbier der Brauerei ohnehin bereits angewendet. Alle Flaschen ab dem Mindesthaltbarkeitsdatum 6. August 2024 sollen von dem Säure-Fall nicht betroffen sein.

Wer Flaschen von Maisach mit dem Mindeshaltbarkeitsdatum Februar 2024 besitzt, kann sie in der Brauerei oder im Getränkemarkt umtauschen lassen.

Die Brauerei zählt zu den traditionsreichsten Brauereien Bayerns: 1556 wurde sie gegründet. Vor allem in den Gaststätten im Münchner Westen werden die Maisach-Biere ausgeschenkt.