t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalMünchen

Corona in München: Alarmierende Zahlen – Kliniken bereiten Triage vor


Alarmierende Zahlen
Münchner Kliniken bereiten sich auf Triage vor

Von afp, dpa, pb

Aktualisiert am 19.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Player wird geladen
"Es ist eine Katastrophe": Intensivmediziner Niklas Schneider schildert, wie dramatisch die Lage auf seiner Station bereits ist. (Quelle: Reuters)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

In München verschärft sich die Corona-Lage weiter. Die Kliniken der Stadt sind an der Belastungsgrenze, einige bereiten sich jetzt auf die Triage vor. Die Krankenhäuser fordern einen Lockdown für das Bundesland.

Die städtischen Kliniken in München bereiten sich auf eine Triage vor. Intensivbetten seien in der bayerischen Landeshauptstadt "per se nicht mehr frei", sagte der Kliniken-Geschäftsführer Axel Fischer der "Süddeutschen Zeitung".

Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Diese Vorbereitung sei nötig, so Fischer gegenüber der Zeitung, sodass man "rechtlich und ethisch richtig handeln könne", wenn es sein müsse. Doch im Moment, so der Klinikchef, "wenden wir die Triage noch nicht an."

In München hat die Inzidenz am Freitag den Höchstwert von 754 erreicht, in den letzten sieben Tagen steckten sich hier laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 11.221 Menschen mit dem Coronavirus an. Derzeit werden dort 112 Corona-Patienten auf den Intensivstationen der Stadt behandelt, sie belegen rund 21 Prozent aller Intensivbetten.

Corona-Zahlen in München steigen stark – Krankenhäuser warnen

Am Freitag warnten die bayerischen Krankenhäuser erneut angesichts der ungebremst steigenden Corona-Infektionszahlen vor einer unmittelbar drohenden Überlastung der Intensivstationen und fordern deutlich härtere Kontaktbeschränkungen im Freistaat. "Die aktuelle Lage ist so dramatisch, wie sie noch nie in der gesamten Pandemie-Zeit in Bayern war", sagte der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, der "Augsburger Allgemeinen".

"Wir haben schon jetzt kaum noch Kapazitäten", berichtete Engehausen. In bayerischen Kliniken müssten sogar Krebsoperationen auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Auch die Verlegung von Patienten in angrenzende Bundesländer werde immer schwieriger.

Entlastung in München nicht in Sicht

"Die Infektionszahlen müssen runter, um die planbaren Behandlungen, die wir jetzt verschieben, durchführen zu können", forderte der Krankenhaus-Vertreter. "Wir brauchen deutliche Kontaktvermeidung", forderte Engehausen. "Ob man das Lockdown oder anders nennt, ist für uns Kliniken zweitrangig."

Die derzeit geplanten Schritte reichten nicht aus, um den Anstieg der Infektionszahlen zu bremsen: "Wir sehen im Moment keine ausreichend wirksamen Gegenmaßnahmen, die uns in den Kliniken in den nächsten zwei bis vier Wochen eine Entlastung bringen würde", warnte der Vertreter der bayerischen Kliniken. "Das macht die Lage sowohl jetzt als auch in der Perspektive der nächsten Wochen so dramatisch."

Auch Verlegung in andere Bundesländer nicht möglich

Die Zahl der Corona-Intensivpatienten steige in Bayern ohne harte Gegenmaßnahmen jede Woche um etwa 30 Prozent an, "sodass wir bald keine Chance mehr für Verlegungen innerhalb des Freistaats haben", sagte Engehausen.

Schon jetzt würden bayerische Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegt. "Aber der Weg nach Baden-Württemberg ist eigentlich bereits geschlossen, weil sich die Kliniken dort der bayerischen Situation annähern", sagte der Krankenhaus-Vertreter. "Ob wir in ein paar Wochen noch jemand nach Hessen bringen können, wissen wir nicht. Nach Thüringen und Sachsen braucht man nicht zu fahren und im Süden in Österreich ist die Lage nicht besser als bei uns."

Die allermeisten Intensivfälle wären durch Impfungen vermeidbar gewesen, sagte Engehausen. "Gerade jetzt ist es für jeden einzelnen Menschen wichtig, sich impfen zu lassen, nicht nur aus Solidarität, sondern auch, weil die Versorgung nicht mehr optimal ist, wie man es vielleicht noch vor ein paar Wochen dachte."

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website