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Missbrauchsgutachten: Söder fordert rasche Aufarbeitung


München
Missbrauchsgutachten: Söder fordert rasche Aufarbeitung

Von dpa
21.01.2022Lesedauer: 2 Min.
CSU VorstandVergrößern des BildesMarkus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern. (Quelle: Sven Hoppe/dpa/dpa-bilder)
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Nach der Veröffentlichung eines Gutachtens zu Fällen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Erzbistum München und Freising fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine konsequente Aufarbeitung und "null Toleranz" gegenüber Tätern.

"Das ist natürlich ein langer und schwieriger Blick in den Abgrund, insbesondere, weil es um viele menschliche Schicksale geht", sagte Söder am Freitag in München über das Gutachten. Die Kirche müsse nun für eine schnelle und klare Aufarbeitung sorgen. Strukturen müssten so geändert werden, dass Derartiges in Zukunft verhindert werde. Und beim Umgang mit den Tätern müsse "null Toleranz" der Maßstab sein.

Söder betonte, er sei fest überzeugt, dass die Kirche in vielerlei Hinsicht einen ganz wichtigen Beitrag fürs Land leiste, dass von den Menschen dort unendlich viel Gutes geleistet werde. Dies sei aber nun "ein schwerer Moment für alle engagierten Christen und vor allem auch alle Anhänger der Institution Kirche". "Die Kirche steht in einer ganz besonderen moralischen Garantenstellung." Angesichts des entstandenen Vertrauensverlusts sein nun eine konsequente Aufarbeitung nötig, sagte Söder, der selbst evangelisch ist. Er fügte hinzu: "Das hat vielleicht alles schon viel zu lange gedauert."

Ein vom Erzbistum München und Freising selbst in Auftrag gegebenes Gutachten einer Anwaltskanzlei kommt zu dem Ergebnis, dass Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt wurden und wirft den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, dem heute emeritierten Papst Benedikt XVI., konkret und persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vor.

Auch dem aktuellen Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, wird formales Fehlverhalten in zwei Fällen vorgeworfen. Von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern sprechen die Gutachter, gehen aber von einem deutlich größeren Dunkelfeld aus. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob und welche Ergebnisse auch strafrechtlich relevant sind.

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