t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalMünchen

Corona-Lage in Münchens Kliniken ist "brandgefährlich"


Behandlungen werden aufgeschoben
Corona in Münchens Kliniken – die Lage ist "brandgefährlich"

Von Christof Paulus

21.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Behandlung eines Patienten auf der Intensivstation (Symbolbild): In München und dem restlichen Oberbayern gilt nun weiterhin, dass aufschiebbare stationäre Behandlungen ausgesetzt werden, um Kapazitäten für Corona-Patienten zu haben.Vergrößern des Bildes
Behandlung eines Patienten auf der Intensivstation (Symbolbild): In München und dem restlichen Oberbayern gilt nun weiterhin, dass aufschiebbare stationäre Behandlungen ausgesetzt werden, um Kapazitäten für Corona-Patienten zu haben. (Quelle: Florian Bachmeier/imago-images-bilder)

Die Bezirksregierung Oberbayern hat das für den 20. März angekündigte Ende der meisten Corona-Maßnahmen verschoben. Die Pandemie wütet weiter – das bekommen Mitarbeiter und Patienten in den Münchner Krankenhäusern zu spüren.

Ob neues Kniegelenk oder das Entfernen der Mandeln – manche Patienten warten seit Wochen und Monaten darauf, operiert zu werden. Wenn es medizinisch vertretbar ist, werden Behandlungen nach hinten geschoben, um Kapazitäten für Corona-Patienten zu haben. Für diese Woche hatte die Bundesregierung angekündigt, die meisten Pandemie-Maßnahmen aufzuheben. Doch in den Kliniken zeigt sich: Corona spielt da nicht mit.

Wie die Regierung von Oberbayern mitteilt, werden Kliniken in München und dem Rest des Regierungsbezirks weiter dazu angehalten, sogenannte "elektive Eingriffe" zu verschieben. Das sei notwendig, "um stationäre Kapazitäten für die Versorgung aller Notfall- und Intensivpatienten sicherzustellen".

Corona-Inzidenz in Bayern wächst rasant

Mehrere Faktoren seien gleichzeitig zu beobachten: In einigen oberbayerischen Städten und Landkreisen sei die Inzidenz auf teils über 2.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gestiegen. Zudem steige die Zahl der Patienten, die an Covid-19 erkrankt seien, während die Personalsituation krankheitsbedingt angespannt sei.

Betroffen von der Anordnung sind 76 Kliniken in Oberbayern, allein 19 davon in München, unter ihnen etwa das Klinikum Rechts der Isar – oder die Universitätskliniken der LMU im Stadtzentrum und in Großhadern. Dort befanden sich am Wochenende 17 Corona-Patienten beatmet auf Intensivstation, weitere 94 auf der Normalstation. Letzteres sei der höchste Stand seit Beginn der Pandemie, teilt die Pressesprecherin des Klinikums, Eva Katrin Hesse, mit.

Die aktuelle Entwicklung hält Hesse für "brandgefährlich". Auch sie beklagt nicht nur die steigenden Infektionszahlen, sondern weitere Ausfälle im Pflegepersonal. "Schon jetzt kann der Betrieb auf vielen Stationen nur durch den unermüdlichen Einsatz von sehr engagierten Ärzten und Pflegekräften noch aufrechterhalten werden", sagt sie.

Auch viele Geimpfte aufgrund von Corona in Münchner Kliniken

Der Anteil ungeimpfter Patienten in den Kliniken der Ludwig-Maximilians-Universität sei mittlerweile relativ gering. Allerdings bleibe die Anzahl an Intensivpatienten seit Wochen stabil, und das, obwohl immer mehr Menschen sich mit Corona infizieren oder gar ins Krankenhaus müssen. Das zeige, "dass die Impfung hilft, einen schweren Verlauf zu verhindern".

Ähnlich sehen die Zahlen in den Einrichtungen der München Klinik aus. "Auf den Intensivstationen ist die Situation trotz steigender Inzidenzen aktuell weiter stabil", teilt Pressesprecherin Ann-Sophie Schlosser mit. Doch: "Der häufig zitierte "milde Verlauf" ist dabei nicht mit "harmlos" gleichzusetzen.

Auch die Patientinnen und Patienten auf Normalstationen seien schwer krank und müssten teilweise auf Intensivstationen verlegt werden. Auf ihrer Website veröffentlicht die München Klinik regelmäßig einen Überblick über die Corona-Patienten in ihren Häusern. In den Krankenhäusern, zu denen unter anderem die Kliniken Bogenhausen, Harlaching und Schwabing gehören, werden aktuell rund 140 an Covid-19 erkrankte Personen behandelt.

Bei den Intensivpatienten sind den Angaben der Klinik zufolge rund 62 Prozent der Patienten vollständig geimpft, auf Normalstationen etwa 66 Prozent. Zum Vergleich: Die Impfquote in der Bevölkerung liegt etwa bei 75 Prozent. Einen hohen Anteil der Patienten in den Kliniken machen zudem Personen aus, die die Infektion bereits überstanden haben – deren Nachwirkungen jedoch teils mit "hohem Aufwand" noch mehrere Wochen behandelt werden müssen", sagt Schlosser.

In München gelten Corona-Maßnahmen weiterhin

Auch im Unternehmen München Klinik sei zu beobachten: Während die Zahl der Intensivpatienten stabil bleibt, sind immer mehr Patienten auf Normalstationen zu behandeln. Angesichts dieser Zahlen dürfte die Verlängerung einzelner Corona-Maßnahmen in den Kliniken wenig überraschen.

Stufe 3a des Notfallplans in Oberbayern, wonach aufschiebbare Behandlungen auch aufgeschoben werden, ist eine davon. Vorerst verlängert sie sich um zwei Wochen: Bis zum 2. April soll sie nach dem Willen der Regierung von Oberbayern noch gelten.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website