Urgestein des Erzrivalen Matthäus und Schaaf Kandidaten in Hamburg?
News folgenThorsten Fink ist weg, kommt jetzt der Rekordnationalspieler? Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, soll sich HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer verstärkt für seinen Wunschkandidaten Lothar Matthäus als neuen Trainer der Hamburger einsetzen. Die beiden kennen sich gut: In den Neunzigern liefen sie zusammen beim FC Bayern auf, später arbeiteten sie bei Red Bull Salzburg zusammen.
Noch heute sind Kreuzer und Matthäus befreundet, Hamburgs Manager schätzt zudem die fachlichen Qualitäten des TV-Experten. Die HSV-Verantwortlichen haben bisher keine Gerüchte kommentiert. "Es gibt einige Namen, die wir im Kopf haben", sagte Kreuzer lediglich.
Das Blatt zitiert den HSV-Manager aber aus einem Interview vom März diesen Jahres: "Ich bin mir sicher, dass du als Klub-Boss keine Angst vor dem Trainer Matthäus haben musst", sagte Kreuzer damals. "Sein Privatleben würde mich nicht abhalten, ihn einzustellen. Er sollte ausschließlich als Fußball-Fachmann und Mensch bewertet werden - denn da ist er große Klasse. Ich würde gerne wieder mit Lothar Matthäus zusammenarbeiten."
Schaaf: Sichtlich erholt und direkt verfügbar
Angeblich befasst sich der Hamburger SV bei der Suche nach einem neuen Trainer aber auch mit dem ehemaligen Werder-Coach Thomas Schaaf. Das berichtet die "Bild". Besonders pikant: Am Wochenende kommt es zum Nord-Derby beider Vereine.
Schaaf hatte Werder im Mai nach 41 Jahren Vereinszugehörigkeit im gegenseitigen Einvernehmen verlassen, zuletzt hatte er sich eine Auszeit vom Fußball genommen. Beim Abschiedsspiel von Torsten Frings präsentierte sich der 52-Jährige erstmals nach dem Aus bei Werder wieder einer breiten Öffentlichkeit - sichtlich erholt. Er wäre wohl direkt verfügbar - aber auch für den HSV?
Beschauliche Ruhe in Bremen, Hektik in Hamburg
Bei Werder kennt und kannte Schaaf als langjähriger Spieler und Trainer jeden Grashalm, wurde im Verein wie kaum ein Anderer als Fachmann respektiert und als Mensch geschätzt. Rund um das Weserstadion konnte er in einem beschaulichen Umfeld zumeist in Ruhe arbeiten. Und nun Hamburg? Die Rothosen verschlissen in den letzten neun Jahren zehn Trainer, der allmächtige und gleichzeitig geschwätzige Aufsichtsrat schaltet sich immer wieder in sportliche Belange ein, dazu kommt eine deutlich aufgeregtere Medienlandschaft.
Etliche Namen in der Verlosung
Neben Matthäus und Schaaf werden auch Markus Babbel, Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg und der ehemalige Bundesliga-Profi und Nationaltrainer Koatiens Slaven Bilic gehandelt. Letzterer spielte einst mit HSV-Sportdirektor Kreuzer in Karlsruhe zusammen.
Investor Klaus-Michael Kühne hatte sich jüngst erneut für Felix Magath in Verbindung mit Bernd Hollerbach stark gemacht. Laut Kühne sei Magath bereit, beim HSV einzusteigen. "Man sollte ihm eine Chance geben in beratender Funktion, wenn er dem Verein einen Trainer zur Verfügung stellt", sagte er. Magath selbst sagt zu einer Rückkehr auf die HSV-Bank: "Natürlich, eventuell, aber nicht im Moment."
Cardoso gegen Bremen auf der Bank
Sicher scheint in der aktuellen Situation nur, dass U-23-Trainer Rodolfo Esteban Cardoso - wie schon 2011 nach der Entlassung von Michael Oenning - den Feuerwehrmann spielt. Gemeinsam mit dem A-Juniorentrainer Otto Addo wird der Argentinier, der zurzeit seinen Bundesliga-Trainerschein in Köln erwirbt, die Vorbereitung auf das wichtige Nordderby gegen Werder Bremen leiten.
