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Interviewer über Manuel Neuer: "Er hatte das Bedürfnis, sein Schweigen zu brechen"


Brisantes Interview von Neuer
"Ihm war klar, dass er die Konsequenzen zu tragen hat"

Von t-online, np

Aktualisiert am 10.02.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 1018786735Vergrößern des BildesManuel Neuer: Der DFB-Torhüter gab ein viel zitiertes Interview. (Quelle: IMAGO/Elmar Kremser/SVEN SIMON)
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Das Interview von Manuel Neuer in der Süddeutsche Zeitung sorgte für viel Wirbel. Neuers Interviewpartner sprach nun in einem Podcast über die Hintergründe.

Es war das Sportthema des vergangenen Wochenendes: das Interview von Manuel Neuer. Der DFB-Torhüter wählte im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung sowie der englischen Fachseite "The Athletic" drastische Worte, machte seinem Ärger über die Entlassung seines (Ex-)Torwarttrainers und Trauzeugen Toni Tapalovic Luft – und kritisierte dabei auch Chef-Trainer Julian Nagelsmann.

Neben Raphael Honigstein, der das Interview für "The Athletic" führte und dieses auch in englischer Sprache veröffentlichte, gab Neuer seine Antworten eben auch Philipp Selldorf von der SZ – der in einem hauseigenen Podcast nun ausführlicher über die Hintergründe des Interviews und die Gefühlslage Neuers sprach.

Selldorf: "Ihm war klar, dass er die Konsequenzen zu tragen hat"

"Es war zu spüren, dass sehr ereignisreiche Wochen hinter ihm liegen und dass es viele Dinge gibt, die ihn sehr beschäftigen und aufwühlen. In diesem innerlich aufgebrachten Zustand habe ich ihn angetroffen", erzählte Selldorf im Süddeutsche-Podcast "Und nun zum Sport", moderiert von Anna Dreher.

"Ich hatte das Gefühl, dass es (für Neuer, Anm. d. Red.) zu viel war, um es diskret bei sich zu behalten. Er hatte das Bedürfnis, sein Schweigen zu brechen. Sonst wäre er sicherlich nicht so ins Licht der Öffentlichkeit getreten. Ich denke, ihm war schon klar, dass das nicht überall gut ankommt – schon gar nicht bei seinem Verein und bei den Bayern-Fans. Trotzdem hatte er den inneren Antrieb, das loszuwerden, was ihm durch den Kopf geht und was ihm schon seit Wochen beschäftigt. Ihm war klar, dass er die Konsequenzen zu tragen hat", so Selldorf weiter.

Auch über die Art und Weise, wie das Interview zustande kam, äußerte sich der SZ-Journalist. Dass Interviews am Verein vorbeigeführt und von diesem nicht autorisiert werden, kommt im (Sport)-Journalismus eher selten vor. "In diesem Fall war es anders. Es gab Kontakte – und so kam das Gespräch zustande, ohne dass der Verein die Kontrolle hatte. Das ist nicht ganz protokollgemäß, kommt aber immer mal wieder vor im Journalismus. Die Bayern waren natürlich nicht erfreut."

Dass ein Bayern-Spieler auf eigene Faust den Kontakt zu einem Medium sucht, ist indes nicht neu. Im Mai 2010 hatte der damalige Bayern-Kapitän Philipp Lahm zum Rundumschlag gegen seinen Klub ausgeholt – was ihm wiederum eine saftige Geldstrafe einbrachte. Christof Kneer, einer der Journalisten, die das Interview mit Lahm damals geführt hatten, war neben Selldorf ebenfalls im Podcast zu Gast.

Spielt Neuer nie wieder für den FC Bayern?

"Ich fand, der Klub hat vernunftbetont reagiert", schätzt Kneer die Reaktion der Münchner Klubbosse auf das von Neuer gegebene Interview ein. "Die müssen ja ihre Kritik anbringen, aber das hätte man auch wilder und mit mehr Schaum vor dem Mund tun können. Ich fand das sogar relativ unaufgeregt."

Neben der Reaktion der Bosse sowie der Gefühlswelt Neuers, wurde im Podcast auch das Verhältnis des Keepers zu und seinem ehemaligen Torwarttrainer Tapalovic aufgegriffen und thematisiert. "Ich glaube, das Vertrauen zwischen Neuer und Tapalovic war schlechterdings perfekt – sowohl in der Arbeit als auch persönlich. Das Vertrauensverhältnis zwischen Torhütern und ihren Trainern ist generell ein sehr spezielles", sagte Selldorf.

Der FC Bayern hatte am Montag, dem 23. Januar, die Trennung von Tapalovic bekannt gegeben. Die Freistellung begründete der Klub mit "Differenzen über die Art und Weise der Zusammenarbeit". Fünf Tage später erschien jenes Neuer-Interview, das für zahlreiche Schlagzeilen sorgte – und möglicherweise dessen Ende im Tor der Münchner beschloss.

Sky-Experte Didi Hamann mutmaßte im Interview mit der Schweizer Zeitung "Blick", dass der Welttorhüter kein Spiel mehr für die Münchner absolvieren werde. Neuers Vertrag beim FC Bayern läuft noch bis Sommer 2024. Aufgrund seiner beim Skitourengehen zugezogenen Verletzung fällt der 36-Jährige noch mindestens die komplette Bundesliga-Rückrunde aus.

Verwendete Quellen
  • Spielerprofil von Manuel Neuer bei transfermarkt.de
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