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FC Bayern | Boss unter Druck: Es geht um Oliver Kahns Glaubwürdigkeit


Bayern-Boss unter Druck
Es geht um Kahns Glaubwürdigkeit

  • David Digili
MeinungVon David Digili

Aktualisiert am 02.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Oliver Kahn: Der Bayern-Vorstandschef steht aktuell in der Kritik. (Quelle: Angelika Warmuth/reuters)

Lothar Matthäus bezichtigt den Vorstandschef des FC Bayern der Lüge. Dabei steht für den deutschen Rekordmeister und seinen mächtigsten Mann noch viel mehr auf dem Spiel.

Was den FC Bayern München von anderen Großklubs der Fußballwelt bisher immer unterschieden hat? Der deutsche Rekordmeister genießt international einen vorzüglichen Ruf: geradlinig, korrekt, seriös. Ob in Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen, mit ihren nicht immer einfachen Beratern, mit Vereinen oder in der medialen Außendarstellung. Auf das Wort des FC Bayern schien stets Verlass zu sein.

Bis jetzt. Denn im Wirrwarr um den Ablauf der Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann droht Deutschlands renommiertester, erfolgreichster und beliebtester Klub, eben diesen Ruf plötzlich komplett zu verspielen.

Verantwortlich dafür: Die Führungsetage der Münchner um Vorstandschef Oliver Kahn. Gerade der ehemalige "Titan" ist nun gefordert. Mehr noch: Es geht um Kahns Glaubwürdigkeit. Um die Glaubwürdigkeit des gesamten FC Bayern.

Am schlimmsten für Kahn wäre: Lothar Matthäus hat recht

Vor dem Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund gab der mächtigste Mann der Bayern keine souveräne Figur ab, als er bei Sky zu den zeitlichen Abläufen rund um Nagelsmanns Aus befragt wurde. Der Verdacht steht im Raum: Hat Kahn gelogen? Diesen Vorwurf erhob zumindest TV-Experte Lothar Matthäus bei t-online.

Erschwerend kommt hinzu: Die Agentur des mittlerweile früheren Bayern-Trainers hat am späten Samstagabend die Behauptung des Rekordnationalspielers bestätigt. Demnach ging der Kontaktversuch, nachdem Gerüchte über Nagelsmanns Entlassung durch die Presse gewälzt wurden, von Beraterseite aus – und nicht, wie von Kahn und auch nach Matthäus‘ Vorwurf nochmals von Sportvorstand Hasan Salihamidzic behauptet, vom FC Bayern.

Jetzt ist Kahn gefragt, diesen schweren Verdacht ohne Restzweifel auszuräumen. An diesem Sonntag ist er in gleich mehreren Talk-Formaten zu Gast, will sich dort offenbar erklären. Ob er das kann, sowohl mit Fakten als auch mit sprachlicher Messerschärfe, muss sich nun herausstellen. Wie soll das gelingen? Unwahrscheinlich, dass er unvermittelt einen ellenlangen Ausdruck der Einzelverbindungsnachweise aus Salihamidzics Handyrechnung in die Kamera hält, um dessen Anrufversuche bei Nagelsmann zu belegen. Mindestens ebenso unwahrscheinlich, dass er in einem beispiellosen Rückwärtssalto eingesteht, dass die in den Medien kolportierte Vorgehensweise der Wahrheit entspricht – und schlimmer noch: dass Lothar Matthäus recht hat.

Es wird höchste Zeit

Und genau da liegt ein weiteres großes Problem der aktuellen Klubführung, die sich ständig Vergleichen mit der alten Riege erwehren muss: Um eine derart ausweglose Situation zu verhindern, bedarf es nicht mal der rhetorischen Wucht eines Uli Hoeneß oder der Autorität eines Karl-Heinz Rummenigge. Es reichen Offenheit, das Gespür für den Moment, das Geschick, eine kritische Lage zu entspannen.

Es wird höchste Zeit, dass Kahn, Salihamidzic und Präsident Herbert Hainer sich auf diese Qualitäten besinnen. Zumal es dafür eigentlich schon zu spät ist. Denn im schlimmsten Fall hat der FC Bayern jetzt ein ganz anderes Problem. Wenn auf sein Wort kein Verlass mehr ist: Dann steht auch der Vorstand infrage.

Und dann unterscheidet den FC Bayern endgültig nichts mehr von anderen Großklubs der Fußballwelt.

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