FC-Bayern-Aus für Oliver Kahn | Bruder Axel schimpft: "Durch den Dreck gezogen"

Oliver Kahns Abgang beim FC Bayern geht nicht geräuschlos über die Bühne. Nun hat der Bruder des Ex-Vorstandschefs seine Kritik am Klub erneuert.

Oliver Kahns Bruder Axel hat seine Kritik am FC Bayern München mit deutlichen Worten erneuert. "Wir sind auf einem Weg, der nicht gut ist", sagte Axel Kahn im Gespräch mit dem TV-Sender Sky. Dabei spreche er nicht von sich, sondern vom FC Bayern. "Es ist genug schmutzige Wäsche gewaschen worden. Die Maßnahmen, die ergriffen wurden, wie sie ergriffen worden sind, finde ich respektlos", so der 57-Jährige weiter.

Geht es nach Axel Kahn, hätte der Klub seinen Bruder früher über die Abberufung informieren sollen. "So eine Entscheidung fällt nicht von heute auf morgen", sagt er. Eine Alternative wäre gewesen, dass man "sich auch ein paar Monate vorher zusammensetzt und ihm erklärt, dass man sich im Sommer trennen will", so der Bruder von Oliver Kahn.

Die Abberufung Kahns als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern war am Samstag direkt nach dem Gewinn der Meisterschaft bekannt geworden. In der Folge gab es unterschiedliche Darstellungen darüber, wie die Trennung abgelaufen war. Der Verein sprach von einem "emotionalen" Gespräch am Donnerstag, Kahn von einem Anruf am Freitag und behauptete, es sei "ein ruhiges und sachliches Gespräch" gewesen.

"Schaffen es immer wieder, unsere Ikonen kaputtzumachen"

Axel Kahn holt nun zu einer deutlichen Anklage aus: "Wir schaffen es immer wieder in Deutschland, unsere Ikonen kaputtzumachen." Als Beispiele nennt er Boris Becker und Michael Schumacher. "Oliver wurde monatelang durch den Dreck gezogen, jede Entscheidung wurde ihm negativ angehaftet. Das war zu viel", bemängelt Axel Kahn und fordert: "Wir müssen insgesamt ein wenig mehr Respekt haben."

Seinem Bruder gehe es zurzeit ganz gut, erklärt Axel Kahn. Er habe aber auch ein bis zwei Tage keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt. "Er hat es jetzt verdient, sich zu erholen und die Sachen ein bisschen sacken zu lassen", sagt er. Es gehe auch nicht darum, "in den Ring zu steigen und Sachen zu initiieren", sondern darum, Ruhe hereinzubringen. "Auch dem FC Bayern würde Ruhe jetzt ganz guttun", so Axel Kahn.

Bereits am Sonntag hatte sich Axel Kahn per Facebook zu Wort gemeldet. Dabei hatte er unter anderem Uli Hoeneß attackiert und die Art und Weise der Entlassung als "respektlos, widerlich und feige" bezeichnet. Hoeneß hatte die Abberufung Kahns damit begründet, dass er und seine Berater für schlechte Stimmung im Verein gesorgt hätten und er auch bei größerem sportlichen Erfolg entlassen worden wäre.