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FC Bayern: So gut ist der Rekord-Transfer Harry Kane wirklich


Bayerns neuer Superstar
Harry Kane: Weltklassewerte und ein dunkler Fleck

Von William Laing

Aktualisiert am 12.08.2023Lesedauer: 4 Min.
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Harry Kane: Der Engländer gilt als einer der besten Stürmer der Welt. (Quelle: IMAGO/Mark Pain)

Der FC Bayern hat seinen neuen Topstürmer. Nach hartem Ablöse-Poker geht Harry Kane künftig für die Münchner auf Torejagd. Doch wie gut ist der 30-Jährige überhaupt?

Für die eigenen Ansprüche war es eine gruselige Saison, die Tottenham Hotspur 2022/2023 spielte. Am Ende landete der Klub aus Nord-London in der Premier League nur auf Rang acht und verpasste erstmals seit über einem Jahrzehnt das internationale Geschäft.

Die Gründe für die schwache Spielzeit der Spurs dürften verschiedener Natur sein. Fakt ist jedoch: Am eigenen Kapitän lag es nicht. Harry Kane, mit einigen Leihunterbrechungen nach Leyton, Millwall, Norwich und Leicester seit 2004 im Klub, hat abgeliefert. Und wie.

30 Saisontore erzielte der Angreifer in 38 Spielen. Hätte Meister Manchester City vor der Saison nicht Erling Haaland aus Dortmund losgeeist, Kane wäre Torschützenkönig in England geworden. Das allein dürfte schon Grund genug sein, warum die Verantwortlichen beim FC Bayern den englischen Nationalspieler unbedingt nach München lotsen wollten. Doch die Qualität von Kane spiegelt sich nicht nur in der abgelaufenen Spielzeit wider.

 
 
 
 
 
 
 

Seit Jahren treffsicher in der Liga

Denn der 30-Jährige ist alles andere als ein One-Hit-Wonder. Dass er den Titel als Torschützenkönig in der vergangenen Saison verpasst hat, ist dementsprechend nur eine Randnotiz. Es wäre nämlich nicht seine erste Auszeichnung dieser Art in der Premier League gewesen, sondern seine vierte. 2016, 2017 und 2021 war kein Torjäger auf der Insel erfolgreicher als Kane.

Zweistellig trifft er in Englands höchster Spielklasse ohnehin seit Jahren. Das erste Mal war das 2014/2015 der Fall, als ihm mit 21 Jahren für Tottenham 21 Tore gelangen. Seitdem erzielte er immer mindestens 17 Treffer pro Saison. Sechsmal waren es über 20, zweimal 30.

In der abgelaufenen Saison knackte er seine persönliche Rekordmarke dabei mit einer einzigartigen Quote. Die 30 Tore erzielte er laut einer Analyse mit einem Expected-Goal-Wert von 21,5. Kane traf also deutlich häufiger, als es die Qualität seiner Chancen eigentlich hergab.

Besonders hervorzuheben ist außerdem die Spielzeit 2020/2021. Kane brachte den Ball in der Liga nicht nur 23 Mal im gegnerischen Gehäuse unter, sondern legte noch 14 weitere Treffer für seine Mannschaftskameraden auf. Er war letzten Endes nicht nur Top-Torjäger, sondern auch bester Vorlagengeber der Premier League. Mannschaftsdienlicher kann ein Stürmer kaum sein.

Keine Angst vor Haaland und Co.

Angst vor der Konkurrenz hat Kane übrigens auch nicht. Vereinsintern ist er ohnehin die unangefochtene Nummer eins in der Sturmzentrale. Doch auch abseits der Spurs tummeln sich etliche Weltklasse-Angreifer in der Premier League. Genau das motiviert Kane.

"In jeder Saison, die ich gespielt habe, war es ein harter Kampf, den goldenen Schuh (Auszeichnung für den besten Torschützen der Premier League, Anm. d. Red.) zu gewinnen. Man erwartet, dass die besten Stürmer in der Premier League spielen wollen", sagte der Angreifer vergangenen Sommer zu "The Athletic" und fügte hinzu: "Mit diesen zwei Neuzugängen wird das der Fall sein."

Die Rede war damals von Erling Haaland und Darwin Núñez, die für viel Geld zu Manchester City beziehungsweise zum FC Liverpool kamen. "Es hilft mir als Spieler, starke Konkurrenz zu haben. Das motiviert mich, mich zu verbessern." Kane hört also nicht auf, an sich zu arbeiten. Die Herausforderung, der beste Stürmer der Liga zu sein, gibt ihm Jahr für Jahr Antrieb. Die vergangene Saison war dafür Beweis genug.

Sicherer Schütze, nur einmal versagen die Nerven

Was Kane ebenfalls ausmacht, ist sein Verantwortungsbewusstsein auf dem Platz. Nicht umsonst führte er sowohl Tottenham als auch weiterhin die englische Nationalmannschaft als Kapitän aufs Feld. Bei Elfmetern ist Kane zudem immer zur Stelle, traf im vergangenen Jahr beispielsweise bei beiden Nations-League-Partien gegen Deutschland vom Punkt.

Insgesamt 75 Elfmeter hat er in seiner Karriere bereits geschossen. 64 fanden den Weg ins Tor. Elfmal scheiterte der Stürmer. Das macht insgesamt eine ordentliche Quote von mehr als 85 Prozent. Die von Weltstar Lionel Messi liegt beispielsweise nur bei knapp 78 Prozent.

Erwähnt werden muss aber auch, dass Kane bei seinem wohl wichtigsten Strafstoß der letzten Jahre die Nerven versagten. Bei der Weltmeisterschaft in Katar traf er im Viertelfinale mit England auf Frankreich. Nachdem er einen Elfmeter zum Ausgleich verwandelt hatte, trat er beim Stand von 1:2 nach 84 Minuten erneut an. Dieses Mal jagte er den Ball aber weit über den Kasten. Die "Three Lions" schieden aus.

"Das tut schon auch weh, wenn man das sieht", sagte damals Frankreich-Keeper Hugo Lloris, der mit Kane bis zum diesem Sommer jahrelang gemeinsam für Tottenham spielte. "Das ist ein Typ, den mag ich auch, er ist ein großer Spieler und ein großartiger Mensch."

Dem großen Spieler Kane fehlen aber weiterhin große Titel. Die besten Chancen boten sich ihm im Champions-League-Finale 2019 gegen Liverpool und im EM-Endspiel gegen Italien 2021. Beide Male reichte es aber nicht für den ganz großen Wurf. Auch, weil Kane nicht traf.

Dennoch: Die Qualität des Stürmers ist unbestritten. Tore macht er nicht nur in der Premier League, sondern auch regelmäßig in der Königsklasse oder für die Nationalmannschaft. Für England steht er bei 58 Treffern in 84 Einsätzen. In der Champions League sind es aktuell 21 Tore in 32 Spielen.

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Gefährlich ist er dabei aus allen Lagen. Und vor allem mit jedem relevanten Körperteil. Den 174 Karrieretoren für Tottenham mit seinem starken rechten Fuß stehen laut "transfermarkt.de" 50 mit links und 54 per Kopf gegenüber.

Der FC Bayern bekommt mit Harry Kane also einen kompletten Stürmer. Der Engländer wird endlich der langersehnte Ersatz für den 2022 zum FC Barcelona abgewanderten Robert Lewandowski. Dem Polen dürfte Kane in der Bundesliga in nichts nachstehen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • transfermarkt.de: Harry Kane
  • theathletic.com: "Kane: Haaland and Nunez transfers to Premier League will drive me to improve"
  • ksta.de: "England erlebt Elfmeter-Drama – Mbappé sorgt mit Reaktion für Wirbel"
  • theanalyst.com: "How Harry Kane Keeps Getting Better in a Tottenham Team That is Getting Worse"
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