"Muss ein Ende haben" Partei fordert: FC Bayern soll Meisterfeier selbst bezahlen

Nach der Saison will der FC Bayern seinen Fans die Meisterschale auf dem Rathausbalkon präsentieren. Eine Partei meint: Für die Kosten sollen die Münchner selbst aufkommen.
Die Meisterschaft hat der FC Bayern bereits sicher. Zwei Spieltage vor Schluss ist der Mannschaft von Trainer Vincent Kompany der Titel in der Bundesliga nicht mehr zu nehmen. Der Gewinn der Meisterschale soll dementsprechend mit den Fans gebührend gefeiert werden – und zwar am 18. Mai auf dem Rathausbalkon der Stadt München.
Dieser Vorgang hat schon seit Jahren Tradition. Nach jeder Saison präsentierten die Spieler den wartenden Fans auf dem Marienplatz die errungenen Trophäen. Bezahlt hat die Feierlichkeiten stets die Stadt. Doch aktuell regt sich genau dagegen Widerstand aus der Politik.
- Verhandlungen laufen: FC Bayern will DFB-Star verpflichten
Die Partei Die Linke fordert einem "tz"-Bericht zufolge, dass der deutsche Rekordmeister künftig selbst für die entstandenen Kosten durch die Festivitäten aufkommen soll. Linken-Stadtrat Thomas Lechner betont, man gewähre dem Klub mit der Meisterfeier im Rathaus "ein großes Privileg". Der Politiker wird dann deutlich: "Dass dies aber aus Steuermitteln finanziert wird, muss ein Ende haben. Die Kasse des FC Bayern ist prall gefüllt – die der Stadt hingegen nicht."
"Das ist kleinkariert und neidzerfressen"
Auch Linken-Stadträtin Brigitte Wolf meldete sich zu Wort. Überall in der Stadt müsse gespart werden, für "Fußballmillionäre" sei das Geld dann aber da. Man könne sich "diese Prestigeevents schlicht nicht mehr leisten", bemängelte sie. "Wer den sozialen Zusammenhalt in der Stadt nicht gefährden will, muss seine Ausgaben anders priorisieren."
Bei den anderen Parteien im Rathaus kamen die Aussagen der Linken derweil nicht gut an. So bezeichnete CSU-Chef Manuel Pretzl den FC Bayern in der "tz" als "eines der größten Aushängeschilder für unsere Stadt". Der Klub bringe Touristen, Gewerbesteuer und Bekanntheit in die Metropole. "Wenn man jemanden zum Feiern einlädt, lässt man den Gast nicht dafür zahlen. Das ist kleinkariert und neidzerfressen", so Pretzl.