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Urs Fischer nicht länger Trainer bei Union Berlin: Eine Ära geht zu Ende


Urs Fischer macht Schluss
Davor kann man nur den Hut ziehen

MeinungVon Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 15.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Urs Fischer: Der Schweizer wurde in seinen fünfeinhalb Jahren in Berlin-Köpenick zum Publikumsliebling.Vergrößern des Bildes
Urs Fischer: Der Schweizer wurde in seinen fünfeinhalb Jahren in Berlin-Köpenick zum Publikumsliebling. (Quelle: IMAGO/Peter Hartenfelser)

Union Berlin ohne Urs Fischer war bis vor wenigen Wochen undenkbar. Nun ist die gemeinsame Ära tatsächlich Geschichte. Dabei zeigt der Trainer im Abschied wahre Größe.

Pál Dárdai sagte einmal sinngemäß, kein Trainer überstehe sieben Niederlagen. In den meisten Fällen hat der Chefcoach von Hertha BSC mit seiner Aussage recht. Im Fall von Union Berlin aber nicht. Urs Fischer sammelte 13 Niederlagen in 14 Spielen, das eine nicht verlorene Spiel war ein Unentschieden. Seit Ende August haben die "Eisernen", wie die Mannschaft von Union Berlin auch genannt wird, kein Spiel mehr gewonnen. In der Bundesliga steht der Klub inzwischen auf dem letzten Platz.

Dennoch durfte Fischer so lange im Amt bleiben. Weil sie ihm in Berlin-Köpenick immer die Wende zutrauten. Weil ihn die Fans verehrten. Weil die Mannschaft hinter ihm stand.

An der Seitenlinie versuchte Fischer alles für die Wende, stellte das System um, arbeitete an seiner Taktik. Doch die Ergebnisse änderten sich nicht. Nun hat er selbst die Reißleine gezogen. An diesem Mittwoch gaben Urs Fischer und Union Berlin bekannt, getrennte Wege zu gehen. Offensichtlich ging die Entscheidung vor allem von ihm aus. In der Erklärung sagte er: "Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen."

Davor kann man nur den Hut ziehen.

Respektvoll in der Krise

In seiner größten Krise als Trainer von Union Berlin zeigt Urs Fischer wahre Größe. So wie er es auch schon in den vergangenen Wochen getan hat. Er versteckte sich nie, übernahm Verantwortung, blieb bis zum Ende Medien und Fans gegenüber respektvoll, wurde nie ausfallend, begrüßte Journalisten auch am Tiefpunkt noch per Handschlag.

 
 
 
 
 
 
 

Fischer erkannte die Sackgasse, in der er mit seinem Team steckte. Deswegen nahm er nun sein Schicksal selbst in die Hand. Die meisten anderen Trainer dagegen verharren viel zu lange auf ihrem Posten, auch wenn offensichtlich ist, dass die Mannschaft einen neuen Coach braucht. Bestes Beispiel: Joachim Löw und Hansi Flick. Sie verpassten beide den richtigen Zeitpunkt für einen Rücktritt bei der Nationalmannschaft. Zwei herausragende Trainer, die aber nicht erkannten, dass sie den Weg für jemand anderes hätten frei machen sollen.

Urs Fischer ist ihnen diesen Schritt voraus. Sich sein Scheitern einzugestehen, erfordert viel. Und das wird dem 57-Jährigen in seiner weiteren Karriere sehr helfen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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