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FC Bayern | Darum wollen die Münchner bei RB Leipzig nicht Meister werden


Bayerns Meistermatchball in Leipzig
Darum will Bayern heute gar nicht Meister werden


03.05.2025 - 11:47 UhrLesedauer: 3 Min.
Bayerns Spieler vor dem Duell in Leipzig: Auf Harry Kane (l.) muss der Rekordmeister verzichten.Vergrößern des Bildes
Bayerns Spieler vor dem Duell in Leipzig: Auf Harry Kane (l.) muss der Rekordmeister verzichten. (Quelle: IMAGO/Renate Feil/M.i.S.)
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Der FC Bayern könnte am Samstag in Leipzig seinen ersten Meister-Matchball verwandeln. Aber wollen die Münchner das überhaupt?

Gegen eine vorgezogene Meisterparty in der Allianz Arena hätten die Bayern am Samstag nach dem 3:0-Sieg gegen Mainz nichts einzuwenden gehabt. Weil Leverkusen dabei aber nicht mitspielte und ebenfalls gewann (2:0 gegen Augsburg) wurde daraus nichts. Und so ergibt sich für die Münchner, die die Tabelle drei Spieltage vor dem Saisonende mit acht Punkten Vorsprung anführen, vor dem 32. Spieltag die Konstellation, dass sie ihren 34. Meistertitel nun mit einem Sieg bei RB Leipzig rechnerisch perfekt machen können.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
1
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Bayern
32237293:32+6176
2
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Leverkusen
311910266:35+3167
3
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Frankfurt
31167862:42+2055
5
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Freiburg
311561044:47-351

Aber will der Rekordmeister das überhaupt? Es gibt durchaus ein paar Gründe, die dagegensprechen. Einer davon heißt Harry Kane. Der Topstürmer sah schließlich gegen Mainz seine fünfte Gelbe Karte und fehlt deshalb beim ersten Meistermatchball in Leipzig. Das Erlebnis seines ersten Titelgewinns, auf den der Kapitän der englischen Nationalelf schon seit 14 Karrierejahren und über 500 Spielen wartet, würde mit Sicherheit nicht das Gleiche für ihn sein, wenn er es auf der Tribüne als Zuschauer erleben müsste und nicht als Spieler auf dem Platz miterleben darf.

Die Meisterschale bekommen die Bayern ohnehin erst frühestens nächste Woche Samstag beim Heimspiel gegen Gladbach überreicht, was zudem auch noch das letzte Spiel von Thomas Müller in der Münchner Arena sein wird. Wäre das nicht der viel passendere Anlass für die Bayern, den Meistertitel perfekt zu machen und damit dann eine rauschende Party mit den eigenen Fans zu feiern? Und wäre dafür eine Niederlage in Leipzig deshalb möglicherweise sogar mehr als verschmerzbar?

Leipzig will Bayern-Meisterparty crashen

Vincent Kompany musste lachen, als er genau das am Freitag bei der Pressekonferenz gefragt wurde. "Das sehen Sie nicht richtig. Wir wollen gewinnen morgen und Meister werden, das wäre schön", sagte er dann. "Für Harry Kane würde sich nichts ändern, wenn wir morgen schon Meister werden. Morgen ist ein Finale für uns, hoffentlich schaffen wir es."

Allerdings geht es auch für die Leipziger im engen Rennen um die Champions League noch um wichtige Punkte. Sogar um mehr noch, wie Nationalspieler David Raum, angesprochen auf das Duell mit DFB-Kapitän Joshua Kimmich, offen zugab. "Er kommt mit Bayern als Kapitän mit einer geilen Ausgangslage hier nach Leipzig", sagte Raum und stellte klar: "Ich will ihm einfach hier die Party crashen."

Nach dem desaströsen 0:4 bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Spieltag benötigt Leipzig jeden Punkt im Kampf um die Champions League. Insbesondere Verfolger Borussia Dortmund dürfte aber genau darauf und damit ausgerechnet auf die Schützenhilfe ihres großen Rivalen aus München hoffen, um damit noch an RB vorbeiziehen zu können.

Kompany: "Ich bereite keine Feier vor, ich bereite das Spiel vor"

Kompany erwartet deshalb in jedem Fall "die beste Version" der Leipziger und stellte klar: "Ich bereite keine Feier vor, ich bereite das Spiel vor." Personell schleppen sich die Bayern schon seit Wochen auf der letzten Rille der Ziellinie und der Meisterschaft entgegen.

Immerhin stellte Kompany nun das Comeback von Kapitän Manuel Neuer (39) zwei Monate nach dessen Muskelfaserriss in Leipzig in Aussicht. "Manu hatte eine gute Trainingswoche", sagte Kompany. Allerdings pokerte er gleichzeitig auch noch damit und kündigte an, dass man sich intern erst nach dem geheimen Abschlusstraining in München "im letzten Moment" zusammensetzen und entscheiden werde, "was am besten ist für ihn und die Mannschaft". Andernfalls steht weiterhin Winterneuzugang Jonas Urbig (21) als Vertreter bereit.

Bayern-Abwehr stellt sich von selbst auf

Ansonsten bleibt Kompanys Kader allerdings unverändert, wie er verriet. "Ich glaube, ihr könnt die Besetzung unserer Abwehrreihe dieses Mal erraten", sagte er. "Wir haben nicht mehr so viele Möglichkeiten." Mit Eric Dier, Josip Stanišić in der Mitte und Außenverteidiger Sacha Boey stehen Kompany momentan nur noch drei gelernte Abwehrspieler zur Verfügung. Hinzu kommt noch Mittelfeldmann Konrad Laimer, der aber schon seit Monaten als Rechtsverteidiger bei Bayern spielt.

Dass dies eine Abwehr ohne Zukunft ist, bestätigte Sportdirektor Christoph Freund am Freitag. Auf t-online-Nachfrage teilte er nämlich mit, dass die Vertragsgespräche mit Dier erfolglos abgeschlossen wurden und der Brite die Bayern am Saisonende verlassen wird. Der 31-Jährige wird sich wohl der AS Monaco anschließen und dort einen langfristigeren Vertrag unterschreiben, als Bayern ihm bieten konnte.

"Eric hat es richtig gut gemacht. Er ist ein super Junge. Hoffentlich krönt er seine Bayern-Zeit mit seinem ersten Titel", sagte Freund noch. Dier teilt nämlich das bislang titellose Fußballer-Schicksal mit seinem langjährigen Tottenham- und Nationalmannschafts-Kumpel Kane. Gut möglich, dass die beiden ihren persönlichen Fluch beenden und am Samstag in Leipzig gemeinsam ihre Titel-Premiere feiern werden. Noch viel lieber würden sie das aber sicher eine Woche später in München tun. Feiern könnte Dier seine persönliche Titel-Premiere auch noch gemeinsam mit seinem langjährigen Tottenham- und Nationalmannschafts-Kumpel Harry Kane.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Pressekonferenz von Kompany und Freund am 2. Mai
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